Zehn Listen bemühen sich um den Einzug in den Kärntner Landtag. Am 4. März wird gewählt.

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Zehn Parteien haben sich für die Kärntner Landtagswahl am 4. März bei der Landeswahlbehörde angemeldet. Einige von ihnen mussten Unterstützungserklärungen sammeln. Bis auf die KPÖ, die im Wahlkreis West nicht antritt, kandidieren alle Parteien landesweit, 434.053 Menschen sind wahlberechtigt. Liste 1 gehört der SPÖ, die auch laut Umfragen und Expertenmeinungen als Favorit ins Rennen geht.

14 der 36 Abgeordneten stellen die Sozialdemokraten derzeit, dazu mit Peter Kaiser den Landeshauptmann, beide Stellvertreter in der Regierung sowie den Ersten und Zweiten Landtagspräsidenten. Der Grund für diese Machtfülle liegt darin, dass die SPÖ im März 2013 mit 37,13 Prozent haushoch vor der FPÖ gewann, der Abstand betrug mehr als 20 Prozentpunkte. Kaiser ist natürlich wieder Spitzenkandidat, allerdings unter geänderten Spielregeln. Denn nach der Wahl gibt es nicht mehr die proportionale Zuteilung der Regierungsämter nach dem Wahlergebnis, sondern da heißt es Mehrheiten zu suchen und Koalitionen zu bilden.

Blaue hoffen auf Plus

Am zweiten Listenplatz steht die FPÖ Kärnten mit ihrem Frontmann Gernot Darmann. Die Freiheitlichen hoffen nach dem historischen Debakel vor fünf Jahren, als sie auf 16,85 Prozent abstürzten, auf kräftige Zuwächse. Mit dem ersten Platz rechnen sie aber nicht einmal selbst. Mehr als 2013 wird es aber auf jeden Fall werden, die Freiheitlichen hoffen, sich der 30-Prozent-Marke zu nähern.

Die ÖVP stellte Landesrat Christian Benger an die Spitze der Kandidatenliste. Das Ergebnis von 14,40 Prozent vor fünf Jahren, als man nach dem Debakel um Ex-Parteichef Josef Martinz in einer tiefen Krise steckte, zu verbessern, ist quasi Pflicht. Die Landesschwarzen hoffen auf Rückenwind durch den Wahlsieg von Sebastian Kurz und auf einen Zweier vorn.

Grüne bangen

Anders ist die Situation bei den Grünen, deren 12,1 Prozent von 2013 nach den Umfragen in weiter Ferne liegen. Spitzenkandidat Rolf Holub tritt schon zum vierten Mal an, seine Partei muss nach dem Absturz der Bundes-Grünen sogar um den Wiedereinzug ins Landesparlament zittern. Fünf Prozent der Stimmen sind dafür notwendig, oder es gibt ein Direktmandat, das am ehesten im Wahlkreis Klagenfurt/Klagenfurt-Land erreichbar scheint.

Das "Team Kärnten" ist aus dem Team Stronach hervorgegangen, als Spitzenkandidat geht wieder Gerhard Köfer ins Rennen. Der ehemalige SPÖ-Politiker erreichte mit der Stronach-Liste 11,18 Prozent der Stimmen, das reichte für einen Regierungssitz. Ob es diesmal für den Wiedereinzug in den Landtag reicht, ist derzeit offen, es gibt Umfragen, welche die Partei fix drin sehen, andere wieder verorten sie deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Diese wird wohl auch für die Neos die Messlatte sein, die zum ersten Mal in Kärnten eine Landtagswahl bestreiten. Sie treten in Wahlgemeinschaft mit der Plattform "Mein Südkärnten Moja Juzna Koroska" an. Spitzenkandidat ist Markus Unterdorfer-Morgenstern, die Chancen für die Pinken sind laut Demoskopen eher durchwachsen. Auf dem Wahlzettel werden sie am achten Listenplatz zu finden sein.

Totgeglaubt

Doch noch einen Versuch startet das BZÖ. Eigentlich schon totgeglaubt, haben die Orangen stolze 6,4 Prozent zu verteidigen. Das wird allerdings schwer werden, denn die beiden Landtagsabgeordneten, die diesem Resultat geschuldet ihre Mandate ausüben, sind aus der Partei ausgetreten, der derzeitige Obmann heißt Helmut Nikel und verfügt kaum über Ressourcen und Geld. Experten schließen einen Wiedereinzug in den Landtag daher aus. Sie kandidieren am sechsten Listenplatz unter dem Namen "Bündnis Zukunft Kärnten Neu – Liste Helmut Nikel".

Chancenlos dürften auch die Liste "Fair" der Ex-Grünen Marion Mitsche (Listenplatz neun), die Gruppe "Verantwortung Erde" (Listenplatz 7) und am letzten Listenplatz die Kommunisten sein. Die KPÖ kandidiert nur in drei Wahlkreisen, 2009 erzielte sie 0,53 Prozent. (APA, 26.1.2018)