In Österreich sind die Übernachtungszahlen erneut gestiegen. Die meisten Gäste suchten sich in Tirol eine Unterkunft.

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Wien – Der Motor der heimischen Tourismusbranche brummt: Gegenüber dem Jahr 2016 stieg die Zahl der Übernachtungen in den Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen um weitere 2,5 Prozent auf 144,4 Millionen, wie die vorläufigen Ergebnisse der Statistik Austria von heute, Mittwoch, zeigen. In Summe erhöhte sich die Zahl der Urlauber um 3,8 Prozent auf rund 43,1 Millionen.

Vor allem Deutsche und Holländer kamen deutlich verstärkt nach Österreich. Urlauber aus Deutschland stützen seit jeher den heimischen Tourismus: Im vergangenen Jahr steigerten sie ihre Übernachtungen aber nochmals um 1,7 Prozent (oder rund 895.000) auf 53,6 Millionen und stellten damit mehr als ein Drittel der belegten Betten. Der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 1981, der bei knapp 66 Millionen lag, wurde damit nicht mehr erreicht. Allerdings ist die Urlauber-Klientel in Österreich merklich internationaler geworden.

Mehr Deutsche als Österreicher

2017 urlaubten wieder spürbar mehr Deutsche als Österreicher im Land, denn die Nächtigungszahl der inländischen Gäste belief sich auf nur 38,5 Millionen (plus 1,3 Prozent). Die Übernachtungen der ausländischen Urlauber insgesamt wuchsen mit einem Plus von drei Prozent auf 105,9 Millionen wesentlich kräftiger. Im vergangenen Jahr nahmen auch die Nächtigungszahlen durch russische Touristen wieder um mehr als 18 Prozent zu, allerdings bilden diese insgesamt betrachtet eine kleine Gruppe.

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Österreich gilt international als sicheres Urlaubsziel. Ausländische Touristen fetten die Fremdenverkehrsbilanz auf, vor allem die Deutschen und die Niederländer: Im abgelaufenen Jahr reisten rund 29,5 Millionen Urlauber aus dem Ausland (plus 4,7 Prozent) und 13,6 Millionen aus dem Inland (plus zwei Prozent) an. Die ohnehin schon sehr hohe Zahl an deutschen Gästen erhöhte sich nochmals um 3,5 Prozent 13,4 Millionen, jene der Niederländer, welche die zweitstärkste Urlaubergruppe aus dem Ausland bilden, um 3,8 Prozent auf 1,9 Millionen. Die Holländer sorgten für fast 9,8 Millionen Nächtigungen (plus 2,6 Prozent).

An dritter Stelle bei den Bettenbelegungen folgten die Schweiz und Liechtenstein mit knapp 5,1 Millionen – das waren allerdings um 0,4 Prozent oder über 20.000 etwas weniger als im Jahr davor. Die Briten steigerten ihre Übernachtungen in Österreich um 0,9 Prozent auf 3,7 Millionen, die Italiener um 0,7 Prozent oder rund 20.000 auf fast 2,9 Millionen. Letztere machten somit den Wegfall der Schweizer und Liechtensteiner wett.

Auch EU-weiter Anstieg

Auch EU-weit steigerte sich die Zahl der touristischen Nächtigungen. Im abgelaufenen Jahr meldete die Eurostat 3,25 Milliarden Nächtigungen, was einem Zuwachs von 5,1 Prozent gegenüber dem Jahr davor entspricht. Den stärksten Anstieg verbuchte Lettland (plus zwölf Prozent). Luxemburg war das einzige EU-Land, das einen Rückgang (minus ein Prozent) bei den Übernachtungen hinnehmen musste, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat heute mitteilte.

Österreich erzielte 2017 bei Übernachtungen in Hotels und Pensionen nach EU-harmonisierter Berechnung gegenüber 2016 ein Plus von 2,3 Prozent auf 120,6 Millionen, wie aus den Eurostat-Daten hervorgeht, die sich von der Erhebung der Statistik Austria in der Methodik unterscheiden. 71 Prozent der Nächtigungen davon stammten von Urlaubern aus dem Ausland. (APA, 24.1.2018)