Washington/Kabul – Bei dem Angriff auf ein Luxushotel am Wochenende in Kabul sind nach Angaben des US-Außenministeriums auch US-Bürger getötet und verletzt worden. Genauere Angaben wollte ein Sprecher des Außenministeriums in Washington am Dienstag "aus Respekt vor den Familien der Verstorbenen" nicht machen.

Nach Angaben afghanischer Behörden wurden bei dem Anschlag der islamistischen Taliban auf das Intercontinental Hotel in der afghanischen Hauptstadt mindestens 22 Menschen getötet. Mindestens 14 von ihnen seien Ausländer gewesen. Eines der Todesopfer stammte nach Angaben des Auswärtigen Amts aus Deutschland.

Von Hotelzimmer zu Hotelzimmer

Bei ihrem Angriff in der Nacht zum Sonntag nahmen die Taliban-Kämpfer offenbar gezielt Ausländer ins Visier. Die Angreifer seien von Hotelzimmer zu Hotelzimmer gegangen und hätten nach Ausländern gesucht, hatten Überlebende und Sicherheitsvertreter berichtet.

Hotelgäste übten am Dienstag scharfe Kritik an den laxen Sicherheitsvorkehrungen in dem staatlichen Hotel. Eine Privatfirma war für die Sicherheitsvorkehrungen zuständig, doch den Angaben zufolge wurden Taschen nicht kontrolliert und Scanner funktionierten nicht. Die Behörden prüfen auch, ob die Angreifer des Hotels Hilfe von innen hatten. (APA, 23.1.2018)