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Für Eva-Maria Brem soll es dahin gehen.

Foto: AP/Facciotti

Kronplatz – Nach auferlegter Wettkampfpause wagt Eva-Maria Brem am Kronplatz den nächsten Versuch. Die Rückkehr der Riesentorlauf-Spezialistin in den Ski-Weltcup hat sich bisher als schwierig erwiesen. Den Rängen 27 und 30 in Killington bzw. Courchevel folgte in Lienz das Aus nach dem ersten Durchgang, danach verzichtete Brem auf Kranjska Gora. In Südtirol darf sie nun aber auf ein Olympia-Ticket hoffen.

Vor dem letzten Riesentorlauf vor den Winterspielen haben sich mit Stephanie Brunner und Bernadette Schild erst zwei Kandidatinnen für Pyeongchang aufgedrängt. Anna Veith fehlt am Dienstag (10.00/13.00 Uhr/live ORF eins), für sie dürfte der Riesentorlauf in Südkorea kein Thema sein. Elisabeth Kappaurer, als 15. in der RTL-Gesamtwertung die zweitbeste Österreicherin hinter der viertplatzierten Brunner, wird Olympia aufgrund ihres Mittelhandknochenbruchs verpassen.

Als Kandidatin gilt die 20-jährige Katharina Liensberger, die jedoch noch nicht offiziell nominiert wurde. Katharina Truppe macht sich noch Hoffnungen – wie wohl auch Brem. Die RTL-Kristallkugelgewinnerin von 2015/2016 feilte zuletzt an ihrer Form und präsentierte sich zuversichtlich. "Ich habe gemerkt, dass ich im Training einen großen Schritt nach vorne gemacht habe", berichtete die Tirolerin.

Steil ist gut

Vor allem im steilen Gelände laufe es "bereits so, wie ich mir das vorstelle", meinte Brem. "Die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Auch im Kopf bin ich wieder bereit." Die Erta, was auf ladinisch "die Steile" bedeutet, gilt als anspruchsvoller Hang. Brem legte sich fest: "Von der Platzierung erwarte ich mir deutlich mehr, als nur in den zweiten Durchgang zu kommen." Es sei dennoch schwer abschätzbar, wo sie aktuell stehe.

Das Hangbefahren am Montag wurde wegen zu viel Neuschnee abgesagt, stattdessen wurde in Toblach trainiert. Schild reiste mit "vollen Akkus" an, nachdem nach Platz zwei im Flachau-Slalom erst einmal Ausschnaufen angesagt war. "Ich bin bereit und hoffe, dass ich den positiven Schwung aus dem Slalom mitnehmen kann", sagte die Salzburgerin. Schild hatte die Weltcup-Premiere am Kronplatz im Vorjahr als Siebente abgeschlossen.

Brunner schied 2017 im ersten Lauf aus. Die Tirolerin wartet noch auf ihr erstes Top-Drei-Ergebnis, will sich dabei aber nicht zu viel Druck aufladen. "Ich mache mir keinen Kopf, wann der Podestplatz kommt. Das Ziel muss sein, dass ich von oben bis unten schnell bin", betonte die 23-Jährige. Die Favoritinnen auf den Sieg im Pustertal sind jedenfalls andere.

Gejagt

So peilt Mikaela Shiffrin ihren elften Sieg im Olympia-Winter an. Die US-Amerikanerin versuchte sich zuletzt in Cortina d'Ampezzo mit mäßigem Erfolg wieder im Speed-Bereich. Die Französin Tessa Worley oder die Schweizerin Lara Gut wollen Shiffrin Paroli bieten. Vorjahressiegerin Federica Brignone aus Italien plagte in Cortina ein grippaler Infekt, sie wollte aber an den Start gehen. Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg aus Deutschland gibt nach einer Virus-Erkrankung ihr Comeback.

Die in den Technik-Bewerben schier unschlagbare Shiffrin jagt am Kronplatz einen Rekord. Nach ihrem jüngsten Erfolg in Flachau hält die Saison-Dominatorin bei 41 Weltcup-Siegen. Die 22-Jährige liegt in der "ewigen" U23-Wertung damit gleichauf mit Österreichs Skilegende Annemarie Moser-Pröll. Aus Cortina reiste Shiffrin aber alles andere als zufrieden an. Nach den Plätzen drei und sieben in den Abfahrten schied sie im Super-G aus.

"Ich muss Cortina vergessen und mich auf Kronplatz fokussieren. Das ist einer der technisch anspruchsvollsten Bewerbe im Weltcup", meinte Shiffrin. Die Strecke erinnere sie an jene in Squaw Valley – dort hatte sie im Vorjahr triumphiert. In der Riesentorlauf-Wertung liegt Shiffrin dank ihrer zwei Saisonsiege in Killington und Courchevel derzeit 55 Zähler vor Worley und 63 vor Rebensburg. Brunner hat als Vierte schon 182 Punkte Rückstand auf die Spitzenreiterin. (APA, 22.1.2018)