Wer in Bitcoin und andere Kryptowährungen investiert, sollte Gerüchten mit Vorsicht begegnen

Foto: APA/AFP/Guez

Sicherheitsforscher warnen vor einer Welle an Falschmeldungen, mit denen Betrüger den Kurs von Kryptowährungen wie Bitcoin zu ihren Gunsten manipulieren möchten. In den vergangenen Monaten verbreiteten sich eine Reihe von Gerüchten über Reddit, 4Chan und Messenger wie Telegram.

So wurde beispielsweise behauptet, dass Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei. Das führte zu einem Kursverfall bei ETH, der Etherum-Kryptowährung. Der Kurs stabilisierte sich erst, nachdem Buterin ein Selfie postete, um die Gerüchte zu zerstreuen.

Kursmanipulationen

Andere Fake News betrafen etwa Amazon: So sollte der größte Onlinehändler "bald" Bitcoin akzeptieren. Das würde dessen Wert natürlich erhöhen, weshalb einige User in Bitcoin investierten. Sogar die deutsche Zeitung "Die Welt" berichtete darüber. Besitzer von Bitcoin konnten diese bis zum Dementi von Amazon zu erhöhten Preisen loswerden.

Pump and Dump

"Menschen, die sich für Kryptowährungen interessieren, müssen nüchtern denken", sagt der Blockchain-Experte Laz Alberto zu Buzzfeed, das ausführlich über die Betrügereien berichtet hat. Besonders von Fake News betroffen sind neue Kryptowährungen. Über Telegram und andere Messenger werden sogenannte "Pump and Dump"-Aktionen durchgeführt. Dabei wird ein Kursanstieg ausgelöst – etwa durch gefälschte Tweets oder Nachrichten, nach dem Betrüger dann ihre Anteile abstoßen.

"Offensichtlich illegal"

Der Kurs der Kryptowährung GVT wurde durch einen gefälschten Tweet von IT-Guru John McAfee etwa binnen weniger Stunden von 30 Dollar auf 45 Dollar hochgetrieben. McAfee riet vermeintlich dazu, in GVT zu investieren. Während der Hochphase der Kryptowährung stießen Betrüger dann ihre Anteile ab, der Kurs fiel schließlich wieder auf 30 Dollar. "So etwas ist offensichtlich illegal, aber es wird nicht reguliert, und die Betrüger kommen damit davon", sagt Alberto. (red, 22.1.2018)