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Russell Thomas im Kreise seiner Familie.

Foto: George Frey/Getty Images/AFP

Salt Lake City (Utah) – Russell Nelson (93) ist neuer Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Das teilte die Glaubensgemeinschaft am Dienstag in Salt Lake City (Utah) mit. Nelson ist Nachfolger von Thomas Monson, der am 2. Jänner mit 90 Jahren gestorben war. Als 17. Präsident wird er eine Gemeinschaft von weltweit etwa 16 Millionen Gläubigen anführen.

Nelson wird als international anerkannter Chirurg und Medizinforscher bezeichnet. In den vergangenen Jahrzehnten hatte er bereits mehrere Leitungspositionen in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, der größten mormonischen Glaubensgemeinschaft, inne.

Die Glaubensgemeinschaft geht auf den US-Amerikaner Joseph Smith (1805-1844) zurück. Dieser berichtete, ihm sei in mehreren Visionen ein Himmelsbote namens Moroni erschienen, der ihm verborgene Goldplatten offenbarte. Diese enthielten das in "reformiertem Ägyptisch" geschriebene "Buch Mormon", das Smith anschließend ins Englische übersetzt haben soll.

In ihrer frühen Zeit praktizierten die Mormonen die Vielehe (Polygamie). Diese wurde im Jahr 1890 wieder aufgegeben.

Die Inhalte des Mormonenglaubens sind zwar an christliche Glaubenslehren und der Bibel angelehnt, doch sind die Unterschiede so bedeutsam – vor allem in der mormonischen Ablehnung der Dreifaltigkeitslehre -, dass die Religion meist nicht als dem Christentum zugehörig betrachtet wird.

In Österreich, wo es rund 4.000 Mormonen gibt, wurde die erste Gemeinde 1901 gegründet; die Anerkennung als Kirche erfolgte hierzulande 1955. (APA, 17.1.2018)