Einst war das Skibergsteigen Kennern und Könnern vorbehalten. Heute sind Skitouren längst ein massentauglicher Breitensport.

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Salzburg – Staubender Pulverschnee, schmieriger Firn oder einfach nur abends nach der Arbeit noch schnell ein paar Hundert Höhenmeter auf der Piste runterspulen – nach Schätzungen der alpinen Vereine sind im winterlichen Österreich weit über 500.000 Skitourengeher unterwegs. Der Trend scheint ungebrochen, wie jüngste Zahlen der Sportartikelindustrie zeigen.

So wurden in der vergangenen Saison 2016/17 in Österreich rund 53.000 Paar Tourenski, 75.000 Paar Aufstiegsfelle und etwa 45.000 Paar Bindungen verkauft. Das entspricht etwa einem Fünftel aller weltweit verkauften Tourenskier und bedeutet Platz eins im Weltmarktranking.

High Tech – Low Weight

Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum wurden nach Angaben des Verbands der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs 325.000 Pistenskipaare und 22.000 Snowboards an den Mann oder die Frau gebracht. Damit ist der Tourenskisport zu einer echten wirtschaftlichen Größe geworden. Rechnet man den gesamten Industrieumsatz – also Ausrüstung inklusive Bekleidung – zusammen, kommt man auf rund 190 Millionen Euro.

Tendenz steigend: Vergangene Saison lag die Umsatzsteigerung zwischen fünf (Ausrüstung) und zehn Prozent (Bekleidung). Nachdem der aktuelle Winter schneereicher ist als die vergangenen Saisonen, rechnen die Händler auch heuer mit Zuwächsen im gut gehenden Tourensegment. Auch neue, technisch verbesserte und vor allem leichtere Produkte befeuern die Verkaufszahlen.

6000 Athleten

Dazu kommt, dass das Wettkampfskibergsteigen spätestens 2026 olympische Disziplin werden dürfte und so ein weiterer Werbeeffekt eintritt. Schon jetzt gehen in Österreich 6000 Aktive bei über 100 Rennen pro Jahr an den Start, hat die Skitourenplattform skimo.at erhoben. (Thomas Neuhold, 17.1.2018)