Der GPD Win 2 soll eine Alternative zu gängigen Handheldkonsolen bieten und gleichzeitig als Netbook dienen.

Foto: GPD
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Knapp 720.000 Dollar konnte das Hongkonger Unternehmen GPD für den GPD Win, eine Handheldkonsole mit Windows, sammeln. Das Gerät brachte mit Intels Atom-x7-Prozessor Einsteigerhardware mit und versprach mobile Unterhaltung mit älteren Games – und immerhin, Spiele wie "Crysis", "Portal" und "Skyrim" ließen sich auf dem an den Nintendo DS erinnernden Gerät zocken. In der Presse erhielt es positives Feedback.

Nun sammelt man Geld für den Nachfolger, den GPD Win 2. Er setzt ganz auf das Konzept des Erstlings, soll aber deutlich stärkere Hardware mitbringen. Anstelle einer Atom-CPU will man einen Core-M3 (7Y30, "Kaby Lake") verbauen, der etwa auch in der günstigsten Ausgabe von Microsofts Surface Pro 4 zu finden ist. Das Projekt stößt auf regen Anklang. In kürzester Zeit wurde sogar der Finanzierungsbetrag des ersten Modells übertroffen.

GPD Game Console

Vorgänger bereits übertroffen

Aktuell steht der Beitragszähler schon über einer Million Dollar, obwohl die Kampagne auf Indiegogo noch zwei Monate lang läuft. Das Prozessor-Upgrade soll einige neuere Titel flüssig auf der Plattform laufen lassen. In Videos zeigt man etwa Eindrücke von "GTA 5" und "Need for Speed: Rivals". Freilich dürften auch diverse Emulatoren problemlos laufen. Skeptisch zu betrachten ist allerdings die Auflistung von Games wie "The Witcher 3" und "PUBG" auf der Kampagnenseite.

Der GPD Win 2 soll über acht GB Ram verfügen. Eine dedizierte Grafikeinheit hat in dem Gerät freilich keinen Platz, dementsprechend entscheidet die Performance der im Prozessor integrierten Intel-HD-615-Einheit darüber, ob und wie gut ein Game läuft.

Controllerausstattung und Tastatur

Als Anzeige dient ein IPS-Display mit HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) und einer Diagonale von sechs Zoll. Gespeichert werden Inhalte auf einer SSD mit 128 GB Kapazität, die man selber austauschen können soll. Ebenso ist eine Erweiterung mittels Micro-SD-Karte möglich. Im Gehäuse aus ABS und Aluminium steckt ein Akku mit zwei Zellen zu je 4.900 mAh, der einen drahtlosen Betrieb von sechs bis acht Stunden ermöglichen soll. Unterstützung für schnelles Aufladen soll es erlauben, ihn binnen 45 Minuten wieder auf die Hälfte seiner Kapazität zu befüllen.

Neben einer Tastatur, die eine Verwendung als Windows-10-Netbook erlaubt, bringt die Konsole auch weiterhin ein Steuerkreuz, zwei Analogsticks, vier Eingabeknöpfe und Triggertasten mit. Zubehör lässt sich über die zwei USB-Ports (USB-A 3.0 und USB-C 3.0) oder Bluetooth 4.2 anhängen. Ins Netz kommt der GPD Win 2 per ac-WLAN-Modul. Wer Inhalte auf einem Fernseher oder Monitor wiedergeben will, kann dazu den integrierten Micro-HDMI-Port heranziehen. Ein 3,5-mm-Klinkenstecker versteht sich mit Headsets und Lautsprechern.

GPD Game Console

649 Dollar

Die angegebenen Maße betragen 162 x 99 x 25 Millimeter. Das Spielgerät wiegt gemäß Spezifikationszettel 460 Gramm. Ein Lüfter soll dafür sorgen, dass die Hardware auch bei größerer Beanspruchung in akzeptablen Temperaturbereichen bleibt.

Der Preis ist im Vergleich zum Vorgänger allerdings gestiegen. 649 Dollar (derzeit rund 530 Euro) verlangt man für ein Gerät, der künftige Endverkaufspreis wird mit 899 Dollar (etwa 730 Euro) angegeben. Laut Plan soll der GPD Win 2 bereits im Mai ausgeliefert werden. Man weist darauf hin, dass etwaige Importgebühren (Zoll, Einfuhrumsatzsteuer) von den Käufern selbst übernommen werden müssen. (gpi, 16.1.2017)