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"Three Billboards outside Ebbing, Missouri" erhielt den Golden Globe für den besten Film – und landete prompt im Netz

Foto: AP

Alle Jahre wieder ärgern sich Hollywood-Studios über die Oscars – und zwar nicht (nur), weil ihre Filme nicht gewinnen, sondern vielmehr, weil diese vorab im Netz auftauchen. Schuld daran sind sogenannte Oscar-Screeners. Dabei handelt es sich um DVDs mit den Oscar-Kandidaten, die an tausende Jurymitglieder verschickt werden. Diese finden immer wieder ihren Weg zu Piraten, die sie online stellen.

Heuer wurde der Reigen an Leaks mit Louis CK und dessen "I Love you, Daddy" eröffnet. Der Kinostart des Film war wegen Berichten über Belästigung durch CK nur in sehr kleinem Rahmen erfolgt. Seit Weihnachten sind aber auch ernsthafte Oscar-Kandidaten im Netz erschienen – darunter auch Filme, die noch (oder hierzulande noch gar nicht) im Kino laufen.

Reihe an Oscar-Kandidaten

Am 26. Dezember tauchte etwa "Call me by your name" auf, darauf folgte "I, Tonya", "Lady Bird" sowie der Golden Globe-Gewinner "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri". Vergangene Woche erschien dann "The Shape of Water", ein weiterer Oscar-Kandidat. Einige Filme fehlen noch, etwa "The Post".

Für "kranke" Menschen

Verantwortlich für die Veröffentlichungen ist eine Pirateriegruppe namens Hive-CM8. Sie schreibt, dass die Publikation erfolgt, um die Filme für Menschen zugänglich zu machen, "die aus Krankheitsgründen nicht ins Kino können". Außerdem richtet sich die Veröffentlichung an Nutzer, in deren Ländern die Filme nicht gezeigt werden.

Alternativen

Trotz der jährlichen Leaks hält die Filmbranche noch am System der Screener-DVDs fest. Dabei gäbe es Alternativen, etwa ein Onlinesystem mit starken Sicherheitsvorkehrungen. Doch die Hollywood-Studios befürchten, dass einige Jurymitglieder mit derartigen Neuerungen nicht umgehen können. (red, 15.1.2018)