Die drei Parteichefs Horst Seehofer, Angela Merkel und Martin Schulz (von links nach rechts) verhandeln über eine weitere Große Koalition.

Foto: AFP/TOBIAS SCHWARZ

Berlin – Eine Mehrheit der Deutschen lehnt laut einer Umfrage des Instituts Infratest dimap eine Neuauflage der Großen Koalition ab. In der vergangene Woche vorgenommenen Befragung für die "Welt am Sonntag" bezeichneten 52 Prozent ein solches Bündnis als "weniger gut" oder "schlecht". Nur 40 Prozent bewerteten eine neue "Groko" als "gut" oder "sehr gut".

Unter den Anhängern der SPD, ist die Skepsis gegenüber einer Fortsetzung der Regierungszusammenarbeit mit der Union demnach noch größer. Hier lehnten 60 Prozent eine Große Koalition ab, nur 38 Prozent bewerteten diese positiv. Umgekehrt ist das Verhältnis bei den Anhängern der Union mit 67 Prozent Zustimmung und 30 Prozent Ablehnung. Die Befragung erfolgte allerdings vor Bekanntwerden der Sondierungsergebnisse.

In einer anderen Umfrage empfahl eine Mehrheit der Befragten der SPD, auf ihrem Sonderparteitag am 21. Jänner grünes Licht für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU zu geben. Diese Ansicht äußerten in der Umfrage des Instituts Emnid für die "Bild am Sonntag" 60 Prozent. 30 Prozent sprachen sich dagegen aus. Emnid befragte am Freitag 500 repräsentativ ausgewählte Bürger.

Union und SPD legen etwas zu

Im "Sonntagstrend" von Emnid für die "BamS" konnte sich die Union um einen Prozentpunkt auf 34 Prozent verbessern, die SPD stieg ebenfalls um einen Punkt auf 21 Prozent. Um einen Punkt zulegen konnte auch die AfD auf 13 Prozent. Die Grünen verloren einen Punkt auf elf Prozent. Die Linke blieb unverändert bei neun Prozent. Die FDP sacke erneut um einen Punkt ab auf acht Prozent. Für den "Sonntagstrend" wurden vom 4. bis 10. Jänner 1899 repräsentativ ausgewählte Bürger befragt. (APA, 14.1.2018)