In drei Bänden und auf mehr als 1200 Seiten visualisiert die Fotografiesammlung des MoMA New York die große Geschichte der Fotografie, von 1840 bis in die Gegenwart.

Foto: Lukas Friesenbichler

Von der reinen Dokumentation des Alltags als visualisierte Rekonstruktion des Seins, vom Festhalten einer Welt, wie man sie kennt, vom eher nostalgischen Impetus des visuellen Gedächtnisses der Gesellschaft, der Architektur, von Lebewesen, bis zur bewussten Dekonstruktion und seriellen Abstraktion handelt Die große Geschichte der Photographie, publiziert in drei Bänden.

Anhand von mehr als 1560 Fotos illustriert Quentin Bajac, seines Zeichens Chefkurator für Fotografie am New Yorker Museum of Modern Art, die Geschichte des Mediums, das übersetzt "mit Licht zeichnen" bedeutet. Beginnend bei den Anfängen anno 1840 über die Moderne des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Das einem Füllhorn gleichende Kompendium enthält Exemplarisches aus allen Sparten und Epochen. Fundierte Essays erläutern Wege, Umwege, Abwege, Entwicklungen und Strömungen.

Ob der Ansatz artifiziell wie bei den Surrealisten, hehr in der puren Dokumentation oder utilitaristisch im Sinne einer Geisteshaltung (humanistisch oder auch manipulativ) sei, in der Rückschau wird dies offensichtlich. Unter den Preziosen finden sich Fotos von Henry Fox Talbot, Gustave Le Gray, Stieglitz, Steichen, Muybridge, Avedon, August Sander, Karl Blossfeldt, Man Ray, Tina Modotti, Cartier-Bresson, Weegee, Diane Arbus, Doisneau, Helen Levitt, Valie Export und vielen mehr. Eine wahre Schatzkiste des visuellen Gedächtnisses. Grandios! (Gregor Auenhammer, Album, 18.1.2018)