Der blaue Regierungskoordinator Norbert Hofer will sich die Vorschläge zur Änderung des Staatsbürgerschaftsrechts anhören.

Foto: hendrich

Wien – Die Politiker der Südtiroler Oppositionspartei "Süd-Tiroler Freiheit" versuchen beim Thema Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler weiter Tempo zu machen. Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll ist dazu von Donnerstag bis Sonntag in Wien. Am Freitag wird er von Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) empfangen.

Offiziell soll es bei dem Treffen um Verkehrsprojekte gehen, wie Knoll am Donnerstag gegenüber der APA erklärte. Das Thema Doppelpass werde aber "sicher auch zur Sprache kommen", so der Politiker der "Süd-Tiroler Freiheit". Der Sprecher von Hofer bestätigte das Treffen gegenüber der APA, wollte aber vor dem Besuch nichts zum Inhalt der Gespräche sagen.

Auch Treffen mit anderen Parteien

Ziel der Reise der Südtiroler Oppositionspolitiker ist es, das Thema Doppelstaatsbürgerschaft voranzutreiben. Am Mittwoch hatte die Partei dazu einen Gesetzentwurf zur Änderung des österreichischen Staatsbürgerschaftsgesetzes präsentiert. Über diesen Entwurf will Knoll nun in Wien mit allen Parteien reden. Konkret seien bis Sonntag Treffen mit den Südtirol-Sprechern von Neos, FPÖ und SPÖ geplant, so Knoll. Ein Treffen mit dem ÖVP-Südtirol-Sprecher Hermann Gahr finde nächste Woche statt.

Das heikle Thema Doppelpass dürften in den kommenden Tagen Inhalt zahlreicher Gespräche sein. Landeshauptmann Arno Kompatscher kommt am Sonntag nach Wien und nimmt auf Einladung von Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) an einem "Gipfeltreffen" der sogenannten Westachse teil. Ein Treffen Kompatschers mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist aber "aus derzeitiger Sicht nicht geplant", hieß es am Donnerstag aus dem Bundeskanzleramt.

Kneissl will in Rom beraten

Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) trifft ihrerseits bereits am Donnerstag ihren italienischen Amtskollegen Angelino Alfano in Wien. Bei dem kurzen Handshake am Rande des ersten Auftritts Alfanos als neuer OSZE-Vorsitzender werde es aber nur um die OSZE gehen, hieß es aus dem Außenministerium. Die bilateralen Themen und das heikle Thema Doppelstaatsbürgerschaft sollen dann am kommenden Dienstag bei dem Rom-Besuch der Ministerin besprochen werden. (APA, 11.1.2018)