Goldene Zeiten: Bei Olympia 2002 in Salt Lake City siegte Ole-Einar Björndalen viermal.

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Ruhpolding/Oslo – Die Olympischen Spiele in Pyeongchang werden ohne Biathlon-Altstar Ole Einar Björndalen über die Bühne gehen. Der 43-jährige Norweger, mit 13 Medaillen erfolgreichster Winter-Olympionike der Geschichte, verpasste am Mittwoch beim Weltcup in Ruhpolding als 42. die Qualifikation für das Massenstartrennen am Sonntag. Dieses wäre seine letzte Chance gewesen, es ins Olympiateam zu schaffen.

Dem achtfachen Olympiasieger war in der norwegischen Mannschaft bei ausbleibenden Ergebnissen keine Sonderbehandlung in Aussicht gestellt worden. "Ich bin nicht der Nationaltrainer, also will ich keine Kalorien damit verbrauchen zu überlegen, ob ich aus der Mannschaft sollte", sagte Björndalen nach dem Rennen, dem womöglich letzten seiner Karriere. "Jetzt ziehe ich mich um. Und dann wird die Zukunft so, wie die Zukunft wird."

Björndalen hätte für seine Olympiachance im Einzel zumindest einen sechsten Platz benötigt. Nach halber Distanz lag der 20-fache Weltmeister und Sieger von 94 Weltcuprennen, der in dieser Saison noch nicht in Fahrt gekommen ist, noch auf dem vierten Zwischenrang. In den beiden letzten Schießen kassierte "König Ole" aber noch drei Strafminuten. Pyeongchang dürften damit die ersten Winterspiele seit Albertville 1992 ohne Björndalen sein.

Noch zehn Tage für Northug

Und auch Langlaufstar Petter Northug muss um seine Olympia-Teilnahme bangen. Seinen Start im Sprint bei den norwegischen Meisterschaften am Donnerstag müsse der frühere Seriensieger wegen einer Erkältung absagen, sagte sein Trainer Stig Rune Kveen am Mittwoch. Nationaltrainer Vidar Lofshus reagierte im norwegischen Fernsehen recht kühl: "Das macht seine Chancen nicht besser. Er hat nur noch zehn Tage, langsam eilt es."

Bei den Meisterschaften sollte Northug eigentlich beweisen, dass er fit genug für einen Platz im starken norwegischen Team ist. Bei einem Rennen außerhalb des Weltcups am Wochenende hatte der mehrfache Weltmeister nur den 48. Platz erreicht. Im Weltcup trat er in diesem Winter erst einmal an, im Sprint von Lillehammer schied er Anfang Dezember als 32. in der Qualifikation aus. (APA, red, 10.1.2018)