Potsdam – Der Hochwasserschutz muss laut Experten in vielen Regionen der Welt erheblich erweitert werden. Ohne Verbesserungen wie Deichausbau, veränderte Baustandards oder Siedlungsverlagerungen werde die Zahl der von Überschwemmungen betroffenen Menschen bis in die 2040er-Jahre erheblich steigen, warnten Forscher um Sven Willner vom Potsdam-Institut für Klimaforschung im Fachblatt "Science Advances".

Die Wissenschafter hatten die Entwicklungen von Flüssen auf der ganzen Welt mithilfe von Computersimulationen untersucht. Für Österreich wurden zwar keine gesonderten Daten erhoben. Für Deutschland könnte sich aber die Zahl der Menschen, die von den stärksten Hochwasserereignissen betroffen sind, versiebenfachen. "Wir waren überrascht, dass selbst in hoch entwickelten Ländern mit guter Infrastruktur der Anpassungsbedarf so groß ist", sagte Mit-Autor Anders Levermann.

Außer in Mitteleuropa sei der Anpassungsbedarf in den USA, Teilen Indiens und Afrikas sowie in Indonesien am größten. Grund für das erhöhte Risiko von Überschwemmungen seien veränderte Niederschlagsmuster infolge der globalen Erwärmung. (APA, 11. 1. 2018)