"Wampe oder Waschbrettbauch?", fragte Frank Plasberg am Montag in der ARD-Diskussionssendung "Hart aber fair".

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Unerforscht ist das Verhältnis von Körper und Politik. Weltenlenker wie Kanadas Regierungschef Justin Trudeau oder Frankreichs Emmanuel Macron gehören zur "Zeitgeistgeneration schlank" wie auch Sebastian Kurz. Ist aber schon aus Kurz' Erscheinung eine nahende Staatsverschlankung abzuleiten? Was bedeutet es politisch, wenn Premier Viktor Orbán wirkt, als wäre er in zu enge Sakkos gepresst?

Schwer zu beantworten; auch TV-Talks bieten dazu wenig Stoff. Zwar hieß es bei Hart aber fair kürzlich: Wampe oder Waschbrettbauch? Der Erkenntniswert blieb dann aber eher nährstofffrei.

Gar garstig ist der Jo-Jo-Effekt

Der Klage einer Dame vom Bundeszentrum für Ernährung über falsche Vorstellungen vom Idealkörper (durch irreal dünne Vorbilder) schlossen sich Warnungen vor Crashdiäten und dem folgenden garstigen Jo-Jo-Effekt an. Immerhin abseits der Kunst des Gemeinplatzes interessante Typen: Es sprach einer, der unentwegt die Daten seines Körpers misst, um möglichst alt zu werden.

Er betreibt Self-Tracking – eine Methode, die Übergrößen-Model Angelina Kirsch aber unwichtig fand. Entscheidend sei, sich zu mögen. Schließlich gebe es soziale Medien, die gerne Stürme der Schmähung entfachen. Vor allem schlanke Frauen, so Kirsch, würden auf sie aggressiv reagieren: "Warum gehe ich ins Fitnessstudio, wenn so eine dicke Kuh wie du das schaffst!", zitiert Kirsch Unfreundliches.

Sie selbst jedoch liebt sich, "so wie ich bin" und findet, "Cellulite gehört dazu". Interessant. Schade letztlich nur, dass Politik und Essen kein Thema waren. Ob schlanke Politmenschen eher Budgetdiäten verordnen als rund Geratene, blieb ungeklärt. (Ljubiša Tošić, 9.1.2018)