COPD wird vor allem durch das Inhalieren von Tabakrauch verursacht. Zusätzlich steigt auch das Lungenkrebsrisiko beträchtlich an.

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Homburg – COPD, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, führt zu einer chronischen Entzündung der Atemwege. Ursache dafür ist primär das Rauchen. COPD-Patienten haben auch ein stark erhöhtes Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Homburger Forscher wollen nun einen Bluttest entwickeln, der frühzeitig darüber Auskunft gibt, ob sich bei den Betroffenen schon ein Tumor gebildet hat.

Das Bronchialkarzinom wird meist erst spät erkannt. Dadurch verschlechtert sich die Prognose deutlich. Eine frühe Diagnose ist daher wichtig, um die Heilungschancen von Lungenkrebspatienten zu verbessern. Bis dato eignet sich jedoch kein Verfahren für eine breit angelegte Früherkennung, da alle bisherigen Methoden zu ungenau sind und auch zu Fehldiagnosen führen können, wie die Forscher aus Homburg betonen.

Frühe Krebsdiagnostik durch Biomarker

Mit einem einfachen Bluttest soll nun nachgewiesen werden können, ob COPD-Patienten an Lungenkrebs erkrankt sind oder nicht. Entwickelt wird der Test derzeit von Wissenschaftern vom Institut für Humangenetik in Homburg und dem Zentrum für Bioinformatik der Universität des Saarlandes. Der Ansatz der Wissenschafter: Biomarker im Blut der Patienten sollen eine mögliche Tumorerkrankung aufdecken. Dabei handelt es sich um sogenannte microRNAs, die mögliche Biomarker für Lungenkrebs sind.

MicroRNAs sind kleine Moleküle, die beim Ablesen und Verarbeiten der Erbinformation eine wichtige Rolle spielen: Sie schalten nicht benötigte Genabschnitte aus und steuern so, welche Proteine in einer Zelle produziert werden. In krankhaft veränderten Zellen weisen microRNAs einen anderen molekularen Fingerabdruck auf als in gesunden Zellen.

"MicroRNAs lassen sich im Blut nachweisen und können so Hinweise auf eine bestehende Erkrankung liefern. Unser Ziel ist es, micro-RNAs als Biomarker für Lungenkrebs einzusetzen. Gelingt es uns, die Methode zu etablieren, steigen damit die Heilungschancen der Betroffenen. "Bis das Verfahren als Routinediagnostik denkbar ist, wird allerdings noch viel Forschungsarbeit nötig sein", sagt Studienleiter Eckart Meese. (red, 11.1.2018)