Graz – Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und die TU Graz suchen kommende Woche mit öffentlichen Hearings einen Nachfolger für den Ende August in Pension gehenden Wolfgang Baumjohann. Mit dem Direktorposten am Institut für Weltraumforschung (IWF) wird künftig auch eine Professur an der TU Graz verknüpft sein. Acht Kandidatinnen und Kandidaten stehen noch zur Wahl.

Die Kandidaten

Laut Hans Sünkel, ehemaliger Rektor der TU Graz und Vorsitzender der Berufungskommission, wurde unter den insgesamt 36 Bewerbern eine "ausgezeichnete Auswahl" von fünf Männern und drei Frauen getroffen. Die gebürtige Japanerin Rumi Nakamura ist unter den Top Acht und bereits seit Jahren in Graz am IWF tätig. Die Deutsche Ingrid Brigitte Mann lehrt derzeit an der Universität in Tromsö in Norwegen, während ihr Landsmann Markus Roth derzeit am Institut für Sonnenphysik im deutschen Freiburg arbeitet. Die drei werden am Montag von der Hearing-Kommission in der Aula der TU Graz gehört.

Am Dienstag folgen der Spanier Javier Martin-Torres von der Lulea Technical University in Schweden, der Deutsche Ansgar Reiners von der Universität Göttingen sowie die Österreicherin Lisa Kaltenegger, die derzeit an der Cornel University in Ithaca in den USA tätig ist. Am Mittwoch bilden der Deutsche Frank Postberg von der Universität Heidelberg sowie der Schweizer Manuel Güdel von der Universität Wien den Abschluss des Hearings.

Im Anschluss an die Hearings wird eine Expertenkommission mit Vertretern aus Paris, Moskau und Peking einen Dreier- oder Vierervorschlag erstellen. Aus diesem soll dann im Frühjahr ein Nachfolger für Baumjohann gefunden werden, erklärte die TU Graz.

Hintergrund

Seit 2004 ist Wolfgang Baumjohann Direktor des IWF. Er ist in dieser Position dem langjährigen Direktor Willibald Riedler nachgefolgt, hat aber mittlerweile ebenfalls das Pensionsalter erreicht. Seine Nachfolge wird durch eine gemeinsame Berufung durch die ÖAW und die TU Graz geregelt: Der oder die künftige wissenschaftliche und administrative Leiter oder Leiterin des IWF wird in Zukunft auch eine unbefristete Professur für Weltraumwissenschaften an der Technischen Universität Graz innehaben und zu jeweils 50 Prozent ausüben. (APA, red, 7. 1. 2018)