Rainer Nikowitz, "Altenteil". € 15,50 / 320 Seiten. Rowohlt, Reinbek 2017

cover: Rowohlt

Der Meister der skurrilen Todesarten hat wieder zugeschlagen. Rainer Nikowitz tut sich diesmal in einem Altersheim um. Suchanek ist wegen Grasbesitzes zu einer Diversion von mehreren Wochen verdonnert worden. Was für trübe Aussichten: Die Insassen sind entweder körperlich oder geistig eingeschränkt oder beides.

Suchanek darf sich um eine notorische Ausreißerin kümmern. Die Verehrerin von Willi Forst haut regelmäßig ab, und Suchanek erwirbt Routine darin, die Irrläuferin wiedereinzufangen. Das bringt ihm den Respekt der Kollegen ein. Auch sonst erweist sich die Arbeit als erträglicher denn befürchtet. Zwar muss Suchanek regelmäßig zum Amtsarzt und beweisen, dass er "clean" ist, aber ein Pfleger hat einen Handel mit Urinbeuteln aufgezogen.

Den Stoff gibt es im Heim reichlich, und Suchanek kann dank Fremdurin weiterkiffen. Doch dann findet einer der Insassen ein schauerliches Ende. Nikowitz garniert die Moritaten mit tiefschwarzem Humor. Ein Wechselbad von Lachen und Schaudern. (Ingeborg Sperl, Album, 5.1.2018)