Wien – Ein zehnjähriges Mädchen, das am Mittwoch leblos in einer Wohnung in Wien-Leopoldstadt aufgefunden worden war, ist in der Nacht auf Donnerstag in einem Wiener Spital gestorben. Der Vater (41) war zuvor durch einen Fenstersturz zu Tode gekommen. Die Polizei entdeckte daraufhin das Kind sowie dessen erstochene Mutter (45).

Die Kleine wurde zu reanimieren versucht und ins Wiener Donauspital gebracht. Nach Angaben von Christoph Mierau, Sprecher des Krankenanstaltenverbundes (KAV), ist der Tod gegen 2.30 Uhr eingetreten. "Todesursache war Sauerstoffmangel durch vorhergehendes Erwürgen oder Strangulieren", so der Sprecher. Das Mädchen war nicht ansprechbar ins Krankenhaus gekommen und dann auch nicht mehr aufgewacht.

Umstände weiterhin ungewiss

Polizeisprecherin Irina Steiner zufolge sei das Tatwerkzeug eine Art Gummischnur gewesen. Die Obduktionen der Eltern des nunmehr ebenfalls verstorbenen Mädchens waren für Donnerstag angesetzt. Welche Umstände die beiden Tötungsdelikte ausgelöst hatten, war nach Angaben von Steirer noch ungewiss. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Familienvater, ein Angestellter, verantwortlich zu machen sei. Nach den Taten habe er sich wohl aus dem Fenster gestürzt.

Passanten entdeckten Mittwochvormittag die Leiche des Mannes im Bereich Miesbachgasse bei der Oberen Augartenstraße und verständigten die Polizei. Die Wohnung wurde aufgebrochen. Dort wurde das ganze Ausmaß des Falles klar. Die Leiche der 45-jährigen Ehefrau, eine gebürtige Serbin, wies mehrere Stichverletzungen auf. Die Tatwaffe, ein Küchenmesser, wurde sichergestellt.

Die Familie sei zuvor nicht polizeilich aufgefallen, sagte die Sprecherin. "Es gab keine bekannten Vorfälle und keine vorhergegangenen Einsätze." (APA, 4.1.2017)