Noch entzieht sich Peter Pilz – ganz gegen sein sonstiges Naturell – der Öffentlichkeit. Er leckt seine Wunden, die ihm durch die sexuelle Belästigung anderer zugefügt wurden, und werkt im Hintergrund. Aus der Politik zurückziehen will er sich offenbar nicht. Die Vorwürfe der sexuellen Belästigung stehen zwar noch im Raum, werden aber – auch mangels einer zuständigen gerichtlichen Instanz – niemals eindeutig geklärt werden können. Pilz wird wohl argumentieren können, dass es sich seine Wähler erwarten, dass er präsent ist und eine Politik vorantreibe, für die man ihm die Stimme gegeben hat.

Ganz einfach wird das nicht. Zum einen, weil sich die Vorwürfe eben nicht vom Tisch wischen lassen, zum anderen, weil da in seinem Sog eine Mannschaft ins Parlament gewählt wurde, deren offensichtlichste Talente und Neigungen nicht in der Teamarbeit zu finden sind. Da gibt es durchaus Alphatiere, die ihre Aufgabe eher in der Einzelpräsentation als in der Gruppenbildung suchen.

Dass Pilz an der Klubklausur seiner Liste nicht teilnehmen soll, ist logisch, da er mangels Mandat nicht Teil des Klubs und dort nicht einmal Mitarbeiter ist. Das kann aber auch als vorsichtige Absetzbewegung seiner Abgeordneten gewertet werden, zumal diese auch immer vehementer darauf drängen, nicht mehr Pilz heißen zu wollen. Mit dem neuen Namen wird die Liste auch eine neue Rolle für ihren Gründer finden müssen – ob der das will oder nicht. (Michael Völker, 28.12.2017)