Der Chef der deutschen Sozialdemokraten will die EU bis 2025 in die Vereinigten Staaten von Europa umwandeln.

Foto: APA/AFP/JOHN MACDOUGALL

Berlin – Etwa jeder dritte Deutsche unterstützt den Vorstoß von SPD-Chef Martin Schulz, die Europäische Union in die Vereinigten Staaten von Europa umzuwandeln. Das zeigt eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Yougov unter mehreren Tausend Menschen in sieben europäischen Ländern.

30 Prozent aller befragten Deutschen gaben demnach an, für die Vereinigten Staaten von Europa zu sein. Ähnlich hoch ist die Zustimmung in Frankreich: 28 Prozent waren dort dafür. Dem gegenüber stehen in Deutschland 33 Prozent der Befragten, die den Vorstoß ablehnen. In Frankreich waren nur 26 Prozent dagegen – die Befürworter überwiegen dort sogar.

Briten sehr skeptisch

Besonders skeptisch sehen die vor dem EU-Austritt stehenden Briten den Vorschlag. Nur zehn Prozent von ihnen befürworten ihn. In Skandinavien – Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland – liegt die Zahl der Befürworter bei zwölf und 13 Prozent.

Österreicher wurden in der aktuellen Studie nicht befragt. Allerdings ermittelte eine andere großangelegte Studie des Thinktanks Chatham House in London im vergangenen Monat, dass die Österreicher dem Vorstoß eher skeptisch gegenüberstünden. Der Aussage "Die Europäische Union sollte zu den Vereinigten Staaten von Europa werden" stimmten nur 15 Prozent zu, 65 Prozent waren dezidiert dagegen.

Schulz plädiert für Vereinigte Staaten von Europa

Der Chef der deutschen Sozialdemokraten will die Europäische Union bis 2025 in die Vereinigten Staaten von Europa mit einem gemeinsamen Verfassungsvertrag umwandeln. Die EU-Mitglieder, die dieser föderalen Verfassung nicht zustimmen, müssten dann automatisch die EU verlassen, sagte er Anfang Dezember auf dem SPD-Parteitag in Berlin. Aus der Union kam scharfe Kritik an dem Vorschlag. (red, APA, 28.12.2017)