Zwölf Brauerei-Mitarbeiter stehen unter dem Verdacht, möglicherweise seit Jahren Bier entwendet zu haben.

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Graz/Linz – Zwölf Mitarbeiter der Brauerei Puntigam in Graz sind wegen möglicherweise jahrelangen Bierdiebstahls fristlos entlassen worden. Die Angestellten seien unter anderem mit Bildern aus Überwachungskameras überführt worden, sagte Gabriela Maria Straka, Sprecherin der Brau Union, am Freitag und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Die Vorgänge wurden Zoll und Finanzamt gemeldet.

Vor ein paar Wochen seien Unregelmäßigkeiten aufgeflogen, sagte Straka, ein Wirtschaftsprüfer begann zu untersuchen. Außerdem wurden Bilder aus Überwachungskameras ausgewertet. Darauf sollen Beweise zu sehen sein, die belegen, dass Mitarbeiter Bier einfach mitgenommen haben. Unklar ist noch, was die langjährigen Angestellten damit gemacht haben. Möglicherweise haben sie es an andere weiterverkauft.

Keine Einsprüche gegen Kündigung

Das Management habe nach Bekanntwerden der Vorgänge jedenfalls fristlose Entlassungen ausgesprochen, gegen diese seien auch keine Einsprüche eingelangt, sagte Straka. Laut dem Bericht der "Kleinen Zeitung" sollen aber noch Verhandlungen mit dem Dienstgeber laufen. Die Vorwürfe würden sich in Luft auflösen, hieß es aus Betriebsratskreisen.

Das Unternehmen hat bisher keine Anzeige gegen die Mitarbeiter erstattet, bestätigte Straka einen Bericht der "Kronen Zeitung". Die Kündigung sei Strafe genug. Das Management behalte sich aber vor, doch noch Anzeigen zu erstatten. Erst einmal müsse klar werden, wie lange das schon so lief und wie hoch die Schadenssumme ist. Die "Kleine Zeitung" berichtete von einem hohen sechsstelligen Eurobetrag. Das konnte Straka nicht bestätigen, schloss aber nicht aus, dass die Mitarbeiter schon über Jahre hinweg Bier gestohlen haben. "Wir sind natürlich von den Leuten enttäuscht."

Mit den Kündigungen fehlen nun etwa fünf Prozent der Belegschaft in der Brauerei Puntigam. Dort sind etwa 200 Mitarbeiter beschäftigt. Der Standort gehört zur Linzer Brau Union AG und diese wiederum zum niederländischen Heineken-Konzern. (APA, 22.12.2017)