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Marcel Hirscher verpasst den Sieg in einem spannenden Bewerb nur knapp.

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Das neue Siegergesicht: Matts Olsson.

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"Superhappy" und doch auch nicht: Henrik Kristoffersen.

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Alta Badia – Matts Olsson hat am Montagabend einen durchaus kurzweiligen und spannenden Parallel-Riesentorlauf in Alta Badia gewonnen. Der 29-jährige Schwede setzte sich im Finale um drei Hundertstel gegen den Norweger Henrik Kristoffersen durch und feierte damit seinen ersten Weltcup-Sieg. Marcel Hirscher verpasste unter Flutlicht um fünf Hundertstel das Finale und wurde Dritter. Im Gesamtweltcup liegt er nun elf Punkte hinter Kristoffersen auf Platz zwei. Der Norweger übte hernach Kritik an dem Bewerb.

Matthias Mayer scheiterte wie Stefan Brennsteiner im Achtelfinale, der Kärntner belegte am Ende Rang zwölf, der Salzburger wurde 16. und landete damit unmittelbar vor Roland Leitinger, der bereits in Runde eins an Mayer scheiterte. Während sich der Abfahrts-Olympiasieger (0,12) Kristoffersen geschlagen geben musste, hatte Brennsteiner (0,67) gegen den späteren Sieger keinen Auftrag. Manuel Feller musste wegen der am Vorabend diagnostizierten Kapselzerrung im Knie passen.

Hirscher musste sich bei knapp zweistelligen Minusgraden auf der Gran Risa mit dem Siegerski vom Vortag im Semifinale Olsson geschlagen geben, gewann aber den Lauf um Platz drei gegen den Norweger Aleksander Aamodt Kilde um acht Hundertstel. Kristoffersen hatte seinen Semifinallauf gegen Kilde um sieben Hundertstel für sich entschieden.

Semifinale verschlafen

Für Hirscher lief es zunächst prächtig, er setzte sich zum Auftakt gegen den Franzosen Thibaut Favrot (0,68) durch, hatte im Achtelfinale mit Kjetil Jansrud (Torfehler) keine Probleme und überstand auch das Viertelfinale gegen Andre Myhrer (0,37) relativ locker. In den Jahren davor war Hirscher jeweils in Runde eins gescheitert. "Ich habe nicht umsonst gegen den Sieger verloren. 60 Punkte sind ein Wahnsinn, nachdem ich zuletzt immer schon nach der ersten Runde weg war", so der Salzburger, für den sogar noch mehr möglich gewesen wäre, hätte er nicht den Start im Halbfinale "verpennt", wie er gestand. "Aber sonst ist es echt gut gelaufen."

Kein Freund des Bewerbs

Kristoffersen zeigte sich hernach trotz 80 Punkten als kein großer Freund des Bewerbs, er kritisierte, dass solche Parallelrennen von der Wertigkeit gleich hoch wie normale Riesentorläufe eingestuft werden. Er würde es begrüßen, wenn diese Events ähnlich wie die Vierschanzentournee in einem eigenen Format ausgetragen würden und extra gewertet werden.

"Für die Zuschauer vor Ort und im Fernsehen ist es bestimmt ein toller Event, aber ich mag lieber die traditionellen Bewerbe. Vielleicht bin ich nicht der richtige Typ dafür, auch wenn ich mit 23 Jahren einer der Jüngeren im Feld bin. Aber bitte mich nicht falsch zu verstehen, ich bin super happy, dass ich Zweiter wurde und die Führung im Gesamtweltcup übernommen habe."

Olsson überraschte mit dem Debüterfolg auch sich selbst. "Ich habe gedacht, dass ich hier gerade einmal eine Runde überstehen kann. Diesen Sieg habe ich überhaupt nicht erwartet", so der Riesentorlaufspezialist, der alle seine drei Weltcup-Podestplätze (Zweiter in Garmisch und Dritter in Kranjska Gora) in diesem Jahr geholt hat.

Vor Weihnachten steht mit dem Nachtslalom am Freitagabend (17.45 und 20.45 Uhr) in Madonna di Campiglio noch ein Rennen auf dem Programm. (Thomas Hirner, 18.12.2017)