Sonntag, 17 Dezember: Kurz und Strache auf Ö24.TV.

Foto: screenshot

"Wir sind die Letzten": Das hört man selten von Wolfgang Fellner. Der Herausgeber und Anchorman von allerlei Österreich- und Ö24-Medien ist aus Prinzip der Erste. Womit auch immer.

Doch vor "Fellner Live!" am Sonntag, eigens auf 20.15 Uhr vorgezogen, gab es schon so viele "erste" TV-Interviews mit Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache, mit "Krone", "Kurier" / Schau TV, Bundesländerzeitungen – da schafft selbst Fellner keine Alleinstellung, trotz "Exklusiv"-Inserts. Exklusiv aber war Fellner als Rausschmeißer im Palais Epstein: "Nach uns wird zugesperrt."

"Wie werden brutalste Gegner zu so guten Freunden, die gemeinsam einen neuen Stil repräsentieren?", "Ist das jetzt wirklich eine echte Partnerschaft, die die richtige Chemie hat?" und "Ist das wirklich ein neuer Stil?": Vielleicht liegt es an so "wirklich kritischen" Fragen, dass sich Kurz und Strache und auch Neo-Innenminister Herbert Kickl und Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser gern bei oe24.tv einfinden. Da verschmerzt der Gast auch fröhlich vorgetragene Fellner-Fragen nach "Umfallern" Straches.

Den "Kurier News" versicherte Strache: "Ich liebe kritischen Journalismus. Ich bin mit kritischem Journalismus groß geworden, von drei Prozent auf 26." Er wolle "sicherstellen", dass es im ORF "keine politischen Schlagseiten gibt". Kurz wünscht sich einen "möglichst neutralen und objektiven" ORF, räumt ein, dass Politiker "natürlich nicht" immer beurteilen können, was objektiv ist.

Der ORF räumte Montagabend erstmals seit Fernsehgedenken den Hauptabend um 20.15 Uhr frei für Kurz und Strache. Immerhin, ja ganz im Sinne von Straches Liebe, mit Armin Wolf und Claudia Reiterer. (Harald Fidler, 18.12.2017)