Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Märchen.

Foto: REUTERS/PRATTA

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Saison der Comebacks.

Foto: REUTERS/PRATTA

Bild nicht mehr verfügbar.

Und dann feiern.

Foto: REUTERS/PRATTA

Val d'Isere – Einen Tag nach Lindsey Vonn ist auch Anna Veith in Val d'Isere das große Comeback gelungen. Die Salzburgerin gewann am Sonntag den zweiten Super-G in Frankreich vor Tina Weirather und feierte damit ihren ersten Weltcupsieg seit zweieinhalb Jahren bzw. nach langer Verletzungspause. Veith hatte im Oktober 2015 im Training eine schwere Knieverletzung erlitten und war zwei Mal operiert worden.

Für die 28-jährige Veith war es in Abwesenheit von Vonn der 15. Weltcup-Sieg und der dritte im Super-G, jener Disziplin, in der sie Olympiasiegerin ist. Ihren davor letzten Sieg hatte Veith noch als Anna Fenninger am 22. März 2015 mit dem Riesentorlauf beim Weltcup-Finale in Meribel gefeiert und sich damit 22 Punkte vor der Slowenin Tina Maze ihren zweiten Weltcup-Gesamtsieg gesichert.

Ohne Vonn

Der vierfachen Gesamtsiegerin Vonn war am Vortag in Frankreich ebenfalls im Super-G der erste Sieg seit elf Monaten gelungen. Die 34-jährige US-Amerikanerin verzichtete am Sonntag aber wegen Kniebeschwerden auf einen Start.

Rund um den Sensations-Triumph von Veith lieferten Österreichs Damen am Sonntag eine ganz starke Leistung ab. Mit Veith, Weltmeisterin Nicole Schmidhofer (8.), Ramona Siebenhofer (9.), Stephanie Brunner und Cornelia Hütter (beide 12.) kamen gleich fünf ÖSV-Damen in die Top-12.

Veith kam im erst sechsten Rennen seit ihrer zweiten Knie-OP entgegen, dass der Kurs vom ehemaligen ÖSV-Coach und nunmehrigen Betreuer von Tina Weirather, Charly Pichler, am Sonntag etwas drehender gesetzt war als jener am Vortag. Zudem fand die schon mit Startnummer zwei fahrende Österreicherin bei gutem Wetter Top-Bedingungen vor. Sie musste sich allerdings ihre eigene Spur machen, weil Viktoria Rebensburg vor ihr böse gestürzt war.

Tränen

"Das war heute um einiges besser als am Samstag. Ich habe die Kurven alle ganz gut getroffen und vor allem den drehenden Mittelteil sehr gut erwischt", stellte Veith unmittelbar nach ihrem Lauf zunächst zufrieden fest.

Als ihr großer Triumph dann feststand, waren bei der Österreicherin die Tränen nicht mehr zu halten. "Das ist jetzt wirklich sehr emotional und schwer zu beschreiben", gestand Veith im ORF-TV. "Es ist genau das, wovon ich in den schwierigen Zeiten immer geträumt habe und der richtige Zeitpunkt, bei vielen Menschen Danke zu sagen", sagte die Salzburgerin.

Cornelia Hütter wäre auch am Sonntag bereit gewesen für einen Podestplatz. Die Steirerin hatte am Samstag durch einen Schnitzer zwei Tore vor Schluss vermutlich sogar den Sieg weggeworfen, diesmal verbaute sie sich einen Spitzenplatz mit einem schweren Fehler vor dem Mittelteil. Bei der zweiten Zwischenzeit war Hütter nur vier Hundertstel hinter Veith gelegen.

Keine Wut

Wut verspüre sie keine, auch nicht wegen ihres Patzers vom Vortag, betonte Hütter dennoch. "Ich weiß, dass ich schnell bin. Nur bring' ich's halt zur Zeit nicht runter. Jetzt heißt es cool bleiben, trainieren und im neuen Jahr wieder angreifen", hat sich die 25-Jährige vorgenommen.

Auch Hütter ist diesen Winter von einer schweren Knieverletzung zurückgekehrt und nach einem Skiwechsel (Head) nun Markenkollegin von Veith. Zuletzt war ihr mit dem Abfahrtssieg in Lake Louise ebenfalls ein großer Comeback-Sieg gelungen.

Der Vorfall vom Samstag in Frankreich wäre beinahe ins Auge gegangen. "Ich habe die Torstange voll auf den Oberschenkel und das Knie drauf gekriegt und spüre das natürlich", gestand Hütter. "Aber es hätte weit schlimmer ausgehen können. Wichtig ist, dass das Knie noch dran ist. Schwarzmalen bringt nichts." (APA, 17.12.2017)