Die EU-Kommission soll künftig die Portotarife für Päckchen innerhalb Europas zum direkten Vergleich im Internet veröffentlichen – in der Hoffnung auf sinkende Preise. Darauf einigten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments am Donnerstag.

Der Internethandel boome zwar gerade zur Weihnachtszeit, sagte der Berichterstatter des Parlaments, der CSU-Abgeordnete Markus Ferber. Doch zu hohe grenzüberschreitende Zustellkosten verhinderten, dass das Potenzial ausgeschöpft werde. "Wie kann es sein, dass ein Päckchen von Brüssel nach Aachen 16 Euro kostet, während ein Paket von München nach Berlin lediglich 3,89 Euro kostet?", fragte er. "Es kann nicht sein, dass in Europa einige schwarze Schafe Mondpreise für die Zustellung verlangen".

Offenlegung

Transparenz werde helfen, die Preisunterschiede einzuebnen, hoffen die EU-Unterhändler. Darüber hinaus sollen Aufsichtsbehörden mehr Kompetenzen bekommen, den Paketmarkt zu überwachen. Paketdienstleister müssen nationalen Behörden mehr Informationen zur Verfügung stellen.

Damit werde das Vertrauen und letztlich auch das grenzüberschreitende Internet-Geschäft wachsen, teilte die estnische Ratspräsidentschaft mit. Die vorläufige Einigung soll am 20. Dezember endgültig von den Mitgliedstaaten abgesegnet werden. (APA, 14.12.2017)