Manchmal haben Kinder ganz besondere Wünsche zu Weihnachten.

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Wie jedes Jahr haben Elke und ihr Bruder Daniel, beide fünf, ihren Wunschzettel ins Fenster gelegt. Schon seit Tagen liegen diese dort. Das Christkind, so hören die beiden von ihrer Mama, hat wohl noch keine Zeit gehabt, sie zu holen. Jeden Morgen ist der erste Weg der Zwillinge zum Fenster zu gehen, um nachzusehen, ob im Tausch für die Briefe das Christkind etwas hinterlassen hat. Die beiden finden aber statt Süßem schon seit gut einer Woche immer noch die Briefe am gleichen Ort vor.

Nur ein Wunsch

Dabei haben sich die zwei wirklich nicht viel gewünscht. Beim Durchblättern der Spielzeugkataloge haben sie zwar viel Interessantes entdeckt, aber wünschen tun sich die beiden nur eines: ein Baby. So ein Baby, hat die Mama in vielen Gesprächen erzählt, braucht ganz lange, bis es auf der Welt ist. Deshalb haben sich die Kinder gedacht, dass sie es sich am besten heuer schon wünschen, damit es so schnell wie möglich bei ihnen ist.

Sie stellen sich vor, dass es lustig ist, einfach jemanden zum Spielen, zum Umsorgen und Herumtragen zu haben. Elena, eine Kindergartenfreundin der beiden, hat auch eines. "Das ist viel besser als eine Babykatze oder ein Babyhund", erzählt sie. "Und wenn es weint, dann nimmt es der Papa oder die Mama und schaukelt es so lange bis es aufhört. Das ist dann praktisch."

Genauso kann es gehen, meinen Daniel und Elke. Sie würden das Baby dann füttern, wickeln, mit ihm rausgehen und spielen. "Schlafen kann es im Elternzimmer", stellt Daniel fest, "und das Christkind kann doch auch gleich was zum Anziehen für das Baby bringen."

Ein Geschwisterchen muss her

Beim Abendessen gibt es seit Wochen nur mehr das Thema Baby. "Stell dir vor, Mama, da muss man nicht beim Regen und Schnee immer nach draußen gehen, wie mit dem kleinen Hund. Außerdem, fürs Spielen und Schaukeln sind dann wir zuständig. Lieb haben wir es sowieso!" Die Zwillinge haben sich das alles gut überlegt. "Es kann meine alten T-Shirts zum Anziehen haben", überlegt Elke weiter. Die Eltern bekommen noch unzählige weitere Ideen präsentiert, die die beiden sich überlegt haben.

In jedem ruhigen Moment überlegen sich die Zwillinge also, wie sehr sie das zukünftige Baby verwöhnen werden und wie gut es das Kleine mit ihnen als große Geschwister haben wird. "Wir zeigen dem Baby dann, wie man klettert und wie man eine richtig coole Sandburg baut. Im Winter machen wir dann eine Schneeballschlacht zusammen und klar, auch das Zimmer aufräumen machen dann wir. Wir sind ja dann die Großen!"

Arm und reich

Und überhaupt, zu Weihnachten da gibt es die Geschichte vom Jesuskind, die sie im Kindergarten gehört haben. Die Eltern haben damals einen Stall gefunden, in dem die Mama das Baby bekommen hat. Ein riesiger, leuchtender Stern war über dem Stall und drei Männer haben später dem Baby Geschenke gebracht. "Die waren ganz arm und hatten gar nicht viel zu essen", erzählen die beiden, "aber sie waren froh, dass das Baby und sie einen sicheren Platz zum Schlafen hatten."

Daniel bekommt plötzlich ein ganz ernstes Gesicht und fragt: "Gibt es heute auch noch Kinder, die in Ställen geboren werden und arm sind?" Der kleine Junge wird ganz traurig. "Ich will nicht, dass es Kinder gibt, die arm sind."

Was würden Sie dem Jungen antworten?

Wie erklären Sie Ihren Kindern den Unterschied zwischen arm und reich? Wie gehen Sie selbst damit um, dass es in Ihrer Umgebung Menschen gibt, denen es nicht so gut geht? Sind Advent- und Weihnachtszeit für Sie ein Anlass, vermehrt an andere zu denken und großzügiger zu sein? Posten Sie Ihre Erfahrungen, Fragen und Ideen im Forum!

Wir wünschen Ihnen ein wunderschönes Weihnachtsfest und ein möglichst glückliches Jahr 2018. Ein herzliches Dankeschön für Ihre Treue und dafür, dass Sie unsere Blogbeiträge lesen. Wir schätzen es, dass Sie Ihre Gedanken miteinander und mit uns in Ihren Postings teilen! Der nächste Beitrag erscheint am 12.1.2018. (Andrea Leidlmayr, Christine Strableg, 15.12.2017)