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"Lasst uns einfach zusammenkommen", meinte US-Außenminister.

Foto: REUTERS/Jonathan Ernst

Washington – Das US-Präsidialamt hat Außenminister Rex Tillerson in der Frage des Umgangs mit Nordkorea erneut offen brüskiert. Einen Tag nach Tillersons Angebot zu direkten und nicht an Vorbedingungen geknüpfte Gespräche mit dem Regime in Pjöngjang über dessen Atomprogramm vertrat das Weiße Haus am Mittwoch die entgegengesetzte Position.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates erklärte, solange die Regierung Nordkoreas "ihr Verhalten nicht grundlegend verbessert", könne es keine Gespräche geben. "Angesichts des jüngsten Raketentests, ist jetzt ganz sicher nicht die Zeit für Gespräche", sagte der Sprecher. Nordkorea hat seine Frequenz von Raketentests in den letzten Monaten deutlich erhöht und erklärt, es sei in der Lage die USA mit Atomwaffen anzugreifen.

"Lasst uns einfach zusammenkommen"

Tillerson hatte am Dienstag gesagt, Gespräche ohne Vorbedingungen könnten jederzeit stattfinden. "Lasst uns einfach zusammenkommen", hatte er erklärt. Bereits früher hatte US-Präsident Donald Trump seinem Außenminister wegen dessen Bemühungen um eine diplomatische Lösung Zeitverschwendung vorgeworfen.

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Spekulationen über eine bevorstehende Absetzung Tillersons gegeben. Offizielle Position der USA ist bisher, dass die Führung in Pjöngjang vor Gesprächen akzeptieren muss, über ein Ende des Atomwaffenprogramms zu reden. China begrüßte den neuen Vorstoß Tillersons.

Guterres warnt vor Krieg

UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte indes davor, "schlafwandelnd" in einen Krieg mit Nordkorea zu stolpern. Zugleich forderte er, dass die UN-Resolutionen zum Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas umgesetzt werden müssten – in erster Linie von Nordkorea, aber auch von allen anderen Staaten, deren Mitwirkung zur Schaffung einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel wesentlich sei.

Guterres plädierte am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe in Tokio zugleich für Einigkeit im UN-Sicherheitsrat. Diese müsse bei der Sitzung zu Nordkorea am Freitag sichtbar werden. Sie sei notwendig, um ein diplomatisches Engagement zu ermöglichen. Ein Krieg als schlimmste Alternative könnte dramatische Folgen haben. Er sei zur Vermittlung in dem Konflikt bereit, wenn alle Beteiligten dem zustimmten. (APA, Reuters, 13.12.2017)