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US-Präsident Donald Trump ordnete in Washington den Ausbau der bemannten Raumfahrt an. Geht es nach ihm, sollen Nasa-Astronauten bald wieder zum Mond, zum Mars "und vielleicht auch zu vielen weiteren Welten" reisen.

Foto: Reuters/Barria

Washington/Wien – Was schon lange immer wieder angekündigt wurde, ist jetzt offiziell angeordnet: Die USA wollen zum ersten Mal seit den 1970er-Jahren wieder Astronauten zum Mond bringen. Die entsprechende Anordnung unterzeichnete US-Präsident Donald Trump am Montag (Ortszeit) in Washington. Damit sei der erste Schritt zur amerikanischen Rückkehr auf den Mond und zur Vorbereitung auf künftige Marsflüge getan, sagte Trump bei der Unterzeichnung im Weißen Haus.

Er hatte sich schon in der Vergangenheit immer wieder für eine Stärkung der bemannten Raumfahrt ausgesprochen, im Februar dieses Jahres kündigte er sogar an, dass US-Astronauten schon im kommenden Jahr den Erdtrabanten umrunden sollten. Die US-Weltraumbehörde Nasa winkte jedoch sogleich ab: Die Durchführung eines Mondflugs 2018 sei zu riskant und kostspielig.

Vorerst Absichtserklärung

Einen Zeitrahmen und ein Budget ließ Trump denn nun auch offen. Angemerkt wird in der "Space Policy Directive 1" lediglich, dass eng mit anderen Staaten und privaten Raumfahrtunternehmen zusammengearbeitet werden soll. Anders würde sich das Vorhaben in absehbarer Zeit auch nicht realisieren lassen: Die Nasa arbeitet zwar längst an einer neuen Trägerrakete (Space Launch System), die das Raumschiff Orion mit Astronauten an Bord ins All befördern soll. Der Zeitplan für den Einsatz wurde jedoch immer wieder nach hinten verschoben, vor den 2020er-Jahren wird sich ein Start nach heutigem Stand aber nicht machen lassen.

Was aus Trumps Ambitionen wirklich wird, hängt letztlich vor allem von einem ab: dem Kongress, der das Budget beschließt. Vor 2019 wird es keine zusätzlichen Mittel für die Raumfahrt geben. Die Finanzierung sah in den goldenen Zeiten der bemannten Raumfahrt deutlich besser aus als heute: Während des Apollo-Programms (und Wettstreits mit der Sowjetunion im All) erhielt die Nasa zwischen eineinhalb und viereinhalb Prozent des gesamten US-Haushalts. Heute beläuft sich das Budget auf gerade einmal 0,5 Prozent – und muss auf sämtliche Missionen und Programme verteilt werden.

China mischt mit

Die Anordnung vom 11. Dezember ist also vorerst nicht mehr als eine Absichtsbekundung, wie sie auch schon die US-Präsidenten George Bush (1989) und George W. Bush (2004) getätigt haben. Geworden ist aus ihren Plänen nichts. Das Datum für Trumps Direktive vom Montag ist jedenfalls nicht zufällig gewählt: Auf den Tag genau 45 Jahre zuvor setzte mit Apollo 17 zum elften und letzten Mal eine bemannte Raumfähre auf dem Mond auf. Und erst vor sechs Monaten hatte China angekündigt, einen bemannten Mondflug vorzubereiten – das ist nur eines der ehrgeizigen Raumfahrtziele der Volksrepublik.

Entsprechend gut war die Inszenierung Washington: Unterzeichnet wurde die "Space Policy Directive 1" in Anwesenheit der Raumfahrtveteranen Harrison Schmitt (Apollo 17) und Buzz Aldrin (Apollo 11), der 1969 als zweiter Mensch den Mond betrat. "Diesmal werden wir nicht nur unsere Flagge hissen und Fußabdrücke hinterlassen", sagte Trump. "Wir werden den Grundstein für eine Mission zum Mars legen – und für die Zukunft vielleicht auch zu vielen weiteren Welten." (David Rennert, 12.12.2017)