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"Jede Frau, die sich auf irgendeine Weise verletzt oder misshandelt gefühlt hat, hat jedes Recht, sich zu äußern", sagt Nikki Haley, UN-Botschafterin der USA, über Belästigungsvorwürfe gegen Donald Trump.

REUTERS/Kevin Lamarque

Washington – Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, ist der Ansicht, dass den Frauen, die Donald Trump der sexuellen Belästigung beschuldigt haben, "zugehört" werden sollte. Sie sei "unglaublich stolz" auf all jene, die sich in den vergangenen Wochen getraut hätten, mit ihren Vorwürfen gegen Hollywood-Prominente und viele andere an die Öffentlichkeit zu gehen, sagte Haley am Sonntag in einem CBS-Interview.

"Und ich glaube, dass jede Frau, die sich auf irgendeine Weise verletzt oder misshandelt gefühlt hat, jedes Recht hat, sich zu äußern", betonte Haley. Mehr als zehn Frauen haben Trump sexuelle Übergriffe vorgeworfen und beziehen sich dabei auf Vorfälle, die sich vor Jahren abgespielt haben sollen.

Sprecherin wiegelt ab

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, hatte in diesem Zusammenhang erklärt, das amerikanische Volk habe sich im November vergangenen Jahres für Trump als Präsidenten entschieden und damit die vor der Wahl geäußerten Anschuldigungen zu den Akten gelegt.

Danach gefragt, ob sie das auch so sehe, sagte Haley: "Ich weiß, dass er gewählt worden ist. Aber Frauen sollten nie eine Scheu haben müssen, an die Öffentlichkeit zu gehen. Und wir alle sollten bereit sein, ihnen zuzuhören."

Mehrere Frauen haben am Montag ihre Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump nochmal erneuert. Bei einem gemeinsamen Auftritt im Sender NBC schilderten Jessica Leeds, Samantha Holvey und Rachel Crooks Begegnungen mit Trump, die sich vor mehreren Jahren zugetragen haben sollen. Trump hat die Vorwürfe wiederholt bestritten. Das Weiße Haus bezeichnete die Darstellung der Frauen am Montag erneut als falsch.

Leeds wirft Trump vor, sie vor drei Jahrzehnten in einem Flugzeug begrapscht zu haben. Crooks beschuldigt ihn, sie 2005 in einem Fahrstuhl auf den Mund geküsst zu haben. Holvey sagt, Trump habe bei einem Schönheitswettbewerb 2006 jede Teilnehmerin einzeln inspiziert. Am Montag erklärte sie, sie habe sich damals wie ein "Stück Fleisch" gefühlt, das nur zu Trumps Vergnügen da gewesen sei.

Sexistische Kommentare

Die Frauen hatten sich im vergangenen Jahr erstmals zu Wort gemeldet, nachdem eine Aufnahme mit sexistischen Kommentaren Trumps an die Öffentlichkeit gelangt war. In dem "Access-Hollywood"-Video aus dem Jahr 2005 prahlt Trump, als Berühmtheit könne man sich Frauen gegenüber alles leisten und ihnen auch in den Schritt fassen.

Insgesamt erheben 16 Frauen Vorwürfe gegen Trump. Das Thema rückt derzeit in den USA wieder verstärkt in den Fokus, nachdem zahlreiche Anschuldigungen gegen mächtige Männer aus der Medien- und der Unterhaltungsbranche sowie aus der Politik laut geworden waren. (APA, 11.12.2017)