Der Mount Hood ist mit 3429 Metern der höchste Berg Oregons und im Winter ein geschätzter Anziehungspunkt für Wintersportler. Seit den 1930er-Jahren ist die Timberline Lodge, ein Gebirgshotel auf einer Seehöhe von 1830 Metern, beliebter Ausgangspunkt für Sportbegeisterte, die vom Hotel aus die Pisten in Angriff nehmen wollen.
Bis in die 1950er war das Hotel allerdings nur mühsam zu erreichen, die Skiifahrer wurden mit Bussen über eine schlecht befestigte Straße zu ihrem Ziel transportiert. Und so kamen die Verantwortlichen eines Tages auf die glorreiche Idee, einen Bus kurzerhand an Skiiliftseile zu hängen und die Wintersportler mit dem "fliegenden Bus" auf den Berg zu bringen. 1951 war der Skiway auf den Mount Hood war geboren. Zwei dieser Busse transportierten die Schifahrer von nun an in zehn Minuten bis zur Timberline Lodge.
Übrigens sollte diese ungewöhnliche Aufstiegshilfe eigentlich Skyway heißen, doch Urheberrechtsstreitigkeiten führten dazu, dass der Name auf Skiway geändert werden musste. Die erste Begeisterung war jedenfalls groß, sogar die Zeitschrift "Popular Mechanics" berichtete in ihrer Ausgabe vom November 1950 über den "Sky-Riding Bus".
Eine Idee, der man einen gewissen Charme und vor allem ein hohes Maß an Originalität nicht absprechen kann, doch der Zeitpunkt der Umsetzung war leider ausgesprochen schlecht gewählt. Als der Skiway seinen Betrieb aufnahm, war auch die Restaurierung und Modernisierung der Straße auf den Mount Hood abgeschlossen, und die Fahrt mit dem herkömmlichen Bus war auch noch um einiges billiger, als der ungewöhnliche Aufstieg per Skiway.
Auch der zusätzliche Boom im Tourismus, den man sich durch den Bus, der durch die Lüfte fliegt, versprochen hatte, blieb weitgehend aus. Und so erwies sich die spektakuläre Idee letztlich als finanzielles Desaster. Wenige Jahre nach dem Jungfernflug absolvierte der Skiway seinen endgültig letzten Aufstieg auf den Mount Hood und wurde 1962 durch einen praktikableren Sessellift ersetzt.
Das Video gibt einen kleinen Einblick ins Innere des Busses. Auch Hunde durften mit. (Kurt Tutschek, 14.12.2017)