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Kölns Salih Ozcan schaut verzweifelt.

Foto: REUTERS/Thilo Schmuelgen

Köln – Eine Woche nach der Entlassung von Trainer Peter Stöger und am Tag als ebendieser zum Dortmund-Trainer bestellt wurde, musste der 1. FC Köln in der deutschen Fußball-Bundesliga eine weitere bittere Pleite einstecken. Bei dichtem Schneefall musste sich Köln im zum Endspiel ernannten Kellerduell gegen den SC Freiburg nach 3:0-Führung noch mit 3:4 (3:1) geschlagen geben.

"Wir haben viele Dinge gut umgesetzt, trotzdem steht am Ende ein 3:4. Es lief alles gegen uns, die Mannschaft ist brutal niedergeschlagen", sagte Kölns Interimstrainer Stefan Ruthenbeck.

Lukas Klünter (8.) und Sehrou Guirassy (16., Foulelfmeter) trafen für die Kölner, zudem lenkte Freiburgs Caleb Stanko (29.) eine Flanke von Konstantin Rausch unglücklich ins eigene Tor. Für Freiburg war Nils Petersen (39., 90. Foulelfmeter/90.+5, Handelfmeter) dreifacher Torschütze und Matchwinner. Das vierte Tor der Freiburger erzielte Janik Haberer (65.). Bei den Freiburgern wurde der Österreicher Philipp Lienhart in der 17. Minute verletzt ausgewechselt.

Köln bleibt mit nur drei Punkten Tabellenletzter und hat elf Zähler Rückstand auf den 17. Werder Bremen. Freiburg (15) liegt auf Rang 16.

Schneemassen

120 Helfer hatten seit Sonntagmorgen versucht, den Platz von den Schneemassen zu räumen. Dies gelang allerdings nicht rechtzeitig, der für 13.30 Uhr geplante Anstoß wurde auf 14.00 Uhr verschoben. Auch zu diesem Zeitpunkt waren weite Teile des Rasens noch vom Schnee bedeckt. Entsprechend rutschten die Spieler und hatten Probleme mit der Standfestigkeit.

In Köln musste zunächst der Schnee zur Seite geschafft werden.
Foto: APA/AFP/dpa/GUIDO KIRCHNER

Mit den schwierigen Bedingungen kamen die Kölner viel besser zurecht. Sie setzten die Gäste schon früh unter Druck und erzwangen so Fehler. Vor 45.100 Zuschauern verwertete Klünter einen Pass von Milos Jojic zum 1:0, wenig später behielt Guirassy beim Strafstoß die Nerven. Weil der Elfmeterpunkt auf dem schneebedeckten Platz nicht zu sehen war, ging Schiedsrichter Robert Kampka die Distanz von der Torlinie ab.

Mit der Führung im Rücken dominierte der FC das Spiel, der dritte Treffer war fast folgerichtig. Dennoch gab sich Freiburg nicht auf, Petersens Volleyschuss sorgte schon vor der Pause nochmals für Spannung.

Der FC ließ sich im zweiten Durchgang nach hinten drängen. Freiburg hatte nun mehr Ballbesitz, der Mannschaft von Trainer Christian Streich fiel aber zunächst zu wenig ein, um die Kölner Defensive in Bedrängnis zu bringen.

Köln verlor die Kontrolle

Dies änderte sich in der Schlussphase: Zunächst rettete FC-Keeper Timo Horn mehrfach stark, beim Kopfball von Haberer war er aber chancenlos. Köln verlor die Ordnung und die Kontrolle, Jannes Horn grätschte in höchster Not den Ball von der Linie (69.). Ein Foulelfmeter von Petersen sorgte dann für das Unentschieden, in der Nachspielzeit musste Horn in höchster Not erneut parieren – doch dann traf Petersen erneut vom Punkt.

Harnik trifft bei Hannover-Sieg

Ein Erfolgserlebnis hatte hinbgegen Ex-ÖFB-Teamspieler Martin Harnik: Der Stürmer von Hannover 96 kam am Sonntag in der 77. Minute ins Spiel und traf gegen Hoffenheim acht Minuten später zum 2:0-Endstand. Es war der sechste Treffer des 30-Jährigen in der laufenden Bundesliga-Saison.

Bei den Gästen blieb Florian Grillitsch während des Schneetreibens auf der Ersatzbank, der angeschlagene Stefan Posch und Robert Zulj fehlten im Matchkader. Stimmung kam in Hannover kaum auf, weil der harte Kern der 96-Anhänger erneut auf Anfeuerungen verzichtete.

Der FC Augsburg mit Michael Gregoritsch und Martin Hinteregger spielte gegen Hertha BSC Berlin 1:1 (0:0). Bei den Berlinern wurde Valentino Lazaro in der 58. Minute eingewechselt. (sid, APA, red, 10.12.2017)