Wien – Die österreichische Kika/Leiner-Gruppe sieht sich von den Problemen rund um den Mutterkonzern Steinhoff im Geschäft nicht betroffen. Ähnliches verlautete auch von der deutschen Steinhoff-Beteiligung Poco. In der Möbelbranche wird die Entwicklung indes genau beobachtet.

Dem Magazin "profil" wurde aus der Kika/Leiner-Zentrale beschieden, man erwarte keine Auswirkungen auf den Geschäftsgang in Österreich und Osteuropa: "Die Geschäfte unseres Unternehmens werden unverändert und in gewohnter Weise fortgeführt." Branchenkenner beobachten die Situation jedoch mit Sorge, schreibt das Magazin. Lieferanten könnten angesichts der Turbulenzen im Mutterkonzern vorsichtiger werden; "Wenn das Vertrauen nicht mehr da ist, kann sich das auf den Geschäftsgang negativ auswirken", wird Josef Gloss, Vorsitzender des Einrichtungsfachhandels der Wirtschaftskammer Niederösterreich, zitiert. Und Kunden könnten etwa beim Kauf von Planungsware wie Küchen, bei der Anzahlungen zu leisten sind, zögerlicher werden.

Der südafrikanische Steinhoff-Konzern wird gerade von einem Bilanzskandal erschüttert. Der Chef wurde gefeuert. Zwischenzeitlich lösten sich rund 13 Mrd. Euro an Börsenwert in Luft auf. Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit des Konzerns auf Ramschniveau abgestuft. Das heißt, dass Moody's ernste Bedenken hat, dass Steinhoff seine Schulden zuverlässig zurückzahlen kann. Das ist kein gutes Omen ein geplantes Treffen mit Kreditgebern, heißt es in internationalen Medien. Ein Treffen mit Banken, das ursprünglich am Montag hätte stattfinden sollen, soll nun am 19. Dezember sein.

Auswirkungen der Turbulenzen auf das operative Geschäft gebe es nicht, hat am Freitag Steinhoff auch selbst erklärt. Der Handel, vor allem das Weihnachtsgeschäft, laufe weltweit unbeeinträchtigt. (APA, 10.12.2017)