Graz – Ein 25-jähriger Bosnier ist in Graz in einer Notschlafstelle verhaftet worden, weil er einen Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt geplant haben soll. Der Mann sei bereits am 1. Dezember festgenommen worden, teilte die Landespolizeidirektion Steiermark am Donnerstag mit. Es soll mehrere Zeugen geben, die Verdacht geschöpft hatten.

Bereits am 1. Dezember wurde in Graz ein 25-jähriger Bosnier verhaftet, der einen Terroranschlag geplant haben soll.
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Laut den Ermittlern hatte sich der Verdächtige mehrere einschlägige Videos von Amokfahrten angesehen und diese Terrorakte gegenüber anderen verherrlicht. Die Videos soll er sich auf einem Gemeinschaftscomputer in der Notschlafstelle angeschaut haben. Seine Äußerungen untermalte er laut Polizei gegenüber anderen Bewohnern mit "gewaltverherrlichenden und radikalen Aussagen".

Festnahme nach Hinweis

Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung hatte einen Hinweis erhalten und den Mann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz festgenommen. Er befindet sich in der Justizanstalt Graz-Jakomini in Untersuchungshaft.

Laut Bericht "wie in Berlin" geplant

Die "Kronen Zeitung" berichtete, dass der Verdächtige gesagt haben soll: "Ich mache es wie in Berlin." Außerdem habe er sich zweimal bei Betreuern der Obdachloseneinrichtung über das Mieten von Fahrzeugen erkundigt. Bei der Festnahme soll in seiner Jackentasche eine Zeitung gefunden worden sein, auf deren Titelseite über den Terroranschlag von Nizza berichtet wurde. Der Mann soll regelmäßig eine als radikal eingestufte Hinterhofmoschee in Graz besucht haben, zuvor soll er auch in der mittlerweile geschlossenen Taqwa-Moschee gewesen sein.

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) sagte nach der Festnahme: "Der Fall zeigt deutlich, dass wir weiterhin alles in unserer Macht stehende tun müssen, um Terrorismus und Extremismus keinen Platz in unserer Gesellschaft zu lassen. Die Schnelligkeit und Effizienz der Ermittler ist dafür ganz entscheidend. Wir müssen daher sicherstellen, dass die Polizei künftig noch bessere Instrumente zur Hand hat, um Terroristen und Schwerkriminelle rechtzeitig aus dem Verkehr zu ziehen." (APA, 7.12.2017)