Wien – Selbst wenn zwei Nanostrukturen chemisch gleich zusammengesetzt sind, können sie trotzdem unterschiedliche Eigenschaften aufweisen – abhängig nur von ihrer Form, etwa Ring oder Kette. Eine treffsichere Unterscheidung der beiden Formen kann daher wichtig sein. Wiener und Mainzer Physiker präsentierten im Fachblatt "ACS Macro Letters" eine in Computersimulationen entwickelte, automatisierbare Methode, mit der sich ring- und kettenförmige Strukturen trennen lassen.

Lisa Weiß und Christos Likos vom Institut für Computergestützte Physik an der Uni Wien setzten auf mikroskopische Kanäle, durch die die Nanoteilchen durchfließen. In diesen kleinen Röhren sind Stellen eingebaut, die einzelne Bausteine in den Ketten und Ringen gleichermaßen anziehen.

Der Clou dabei ist, dass sich die Ketten aufgrund ihrer Struktur gegen die Anziehung kaum wehren können und dort sozusagen kleben bleiben. Die Ringstrukturen können sich dem Klebenbleiben an der Röhrenwand hingegen durch Rollbewegungen entziehen. Ein solches Trennungsverfahren kann die Entwicklung neuer Materialien sowie die Analyse der Topologie von biologischen Molekülen erleichtern. (APA, red, 8. 12. 2017)