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Ohne Auto geht in Los Angeles gar nichts. Mit aber meist auch nicht.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/JUSTIN SULL

Der Leidensdruck ist wohl der bedeutendste Hebel, den der Mensch besitzt, um sein Verhalten an veränderte Rahmenbedingungen auch tatsächlich anzupassen, Erkenntnisse allein werden hingegen in den seltensten Fällen auch umgesetzt.

Erfindung des Kats

Das betrifft ganz besonders das Autofahren und die Umweltsituation. Los Angeles versank schon vor mehr als einem halben Jahrhundert hoffnungslos in aggressiv stinkenden Automobilabgasen. Da man vom Autofahren trotzdem oder erst recht nicht ablassen wollte, erfand man den Abgaskatalysator, der derartig Besserung brachte, dass die Luft in L.A. heute zwar noch immer nicht sauber ist, aber die sogenannte autogerechte Stadt nach wie vor als solche funktioniert.

Seither genießt ganz Kalifornien den Ruf als Umweltmusterland und pflegt dieses Image auch, indem man immer wieder vorprescht in Sachen Automobil und Umwelt. So setzt man auch in der Verwendung von Hybrid- und Elektroautos Maßstäbe. Nirgends auf der Welt schmücken sich mehr (wohlhabende) Leute mit dem Besitz umweltfreundlicher Autos.

Pick-ups und Benzinpreise

Das hat viel positive Symbolkraft, sollte aber nicht komplett davon ablenken, dass in den USA noch immer eine Mehrzahl an Autos rumfährt, die deutlich mehr Sprit verbrauchen als sonst wo auf der Welt, jedenfalls wenn man die zahlreichen Pick-ups einrechnet. Ist ja auch kein Wunder. Benzin kostet nach wie vor weit weniger als die Hälfte gegenüber Europa. (Rudolf Skarics, 7.12.2017)