Wien – Die neue Regierung soll in ihrem Koalitionsabkommen eine Analyse der Kinderkosten verankern, fordern mehrere Organisationen, darunter die Plattform für Alleinerziehende und die Kinderfreunde, in einem offenen Brief. Sie kritisieren, dass die Regelbedarfssätze auf eine Erhebung aus dem Jahr 1964 zurückgehen.

Smartphones einpreisen

Sachorientierte Politik brauche empirische Grundlagen, so die Verbände. Bei Kosten, die Familien für ihre Kinder entstehen, würden diese aber fehlen. Die Regelbedarfssätze, die für Kinder je nach Altersstufe einen bestimmten Bedarf festlegen, gehen auf eine Erhebung von 1964 zurück, heißt es. Auch wenn die Bedarfssätze jährlich an den Verbraucherpreisindex angepasst werden, seien die zugrunde liegenden Berechnungen seit einem halben Jahrhundert unverändert. Die Ausgaben für Kinder seien mit jenen von damals aber nicht mehr vergleichbar, Smartphones und Laptops würden die Kosten in die Höhe schrauben.

"Wir fordern die Bundesregierung nachdrücklich auf, die Durchführung einer neuen Kinderkosten-Erhebung im Regierungsprogramm zu verankern und zu budgetieren", so die Unterzeichner. Zu diesen zählen neben der Österreichischen Plattform für Alleinerziehende etwa der Katholische Familienverband, die Volkshilfe, der Frauenring, Unicef, die Diakonie oder SOS Mitmensch. Der Offene Brief geht an ÖVP-Obmann Sebastian Kurz und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sowie alle Klubobleute. (APA, 6.12.2017)