Scharnstein – Die oberösterreichische Öko-Firma Grüne Erde mit Sitz in Scharnstein im Bezirk Gmunden will ihren Mitarbeiterinnen die Kosten für die Nachmittagsbetreuung im Kindergarten, die das Land mit Februar einführen will, ersetzen. Man habe dafür 50.000 Euro budgetiert, so die beiden Eigentümer und Geschäftsführer Reinhard Kepplinger und Kuno Haas – letzterer ist Landessprecher der Grünen Wirtschaft.

Die Nachmittagsgebühren wären "ein Rückschlag für die Gleichstellung der Frau und ein schweres Foul an den Familien", so Haas. Die Grüne Erde, von deren 410 Mitarbeitern drei Viertel Frauen sind, rufe daher auch weitere oberösterreichische Firmen dazu auf, ihrem Beispiel zu folgen. Zu diesem Zweck will Haas mit anderen Unternehmen gemeinsam einen Fonds gründen.

Rücklagen für Gemeinwohlaktivitäten

Das geplante Budget für die Maßnahme beziffert die Grüne Erde mit 50.000 Euro jährlich, die man aus der Rücklage für Gemeinwohlaktivitäten – jährlich fünf Prozent des Jahresergebnisses von zuletzt 1,8 Millionen Euro – finanziere. Zudem kündigte Haas an, mit Jahresbeginn 2018 einen "Mindestlohn" von 1.700 Euro brutto – auch für Praktikanten und Aushilfskräfte – einzuführen.

Die Grüne Erde hat im Geschäftsjahr 2016/17 rund 45,7 Millionen Euro (plus sechs Prozent) umgesetzt, was vor allem auf die Nachfrage nach Möbeln, Matratzen und Bettwaren zurückzuführen war. Das Unternehmen finanziert sich seit 2013 nach eigenen Angaben "praktisch ausschließlich durch das größte Crowdfunding-Modell Österreichs", im Rahmen dessen rund 1.500 Kunden private nachrangige Darlehen gewähren. (APA, 1.12.2017)