Bei den Wiener Linien gibt es Probleme mit der Echtzeitanzeige.

Foto: Wiener Linien

Wer in Wien mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, wird es eventuell schon bemerkt haben: Seit Tagen liefern die Anzeigetafeln keine Echtzeitdaten mehr. An manchen Stationen wird explizit auf diesen Umstand hingewiesen, bei anderen sind wiederum ganz augenscheinlich falsche Werte wie null Minuten als Schätzung zu sehen.

Hintergrund

Auf Nachfrage des STANDARD bestätigen die Wiener Linien das Problem und geben zudem Einblick in die Ursachen. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sei ein größeres Software-Update eingespielt worden, das fehlgeschlagen sei. Die Konsequenz: Es gebe nun Datenbankprobleme, die eine Echtzeitdarstellung unmöglich machen. Aktuell arbeite man mit Hochdruck an der Bereinigung dieses Problems, einen Zeitrahmen will man allerdings nicht nennen.

Zudem betonen die Wiener Linien, dass das betreffende Software-Update nur für die interne Nutzung Relevanz hat, neue Funktionen für die Nutzer resultieren daraus nicht. Hoffnungen darauf, dass der Verkehrsbetrieb künftig auch Echtzeitdaten an Drittanbieter weiterreicht, wären also verfehlt.

Offene Fragen

Über den zeitlichen Ablauf gibt es übrigens Unklarheiten: Während die Pressestelle der Wiener Linien auch nach vermehrter Nachfrage dabei bleibt, dass der Vorfall erst in der Nacht auf Mittwoch passiert sei, gibt es Berichte, dass die Echtzeitdaten schon Tage zuvor ausgefallen waren.

Vorgeschichte

Erst vor wenigen Monaten hatten die Wiener Linien in Hinblick auf die Datenweitergabe eine zentrale Kurskorrektur vorgenommen. Durch die Freigabe der Plandaten im GTFS-Format stehen diese Informationen mittlerweile auch bei Google Maps zur Verfügung. (Andreas Proschofsky, 30.11.2017)