Paris – In der Schmiergeldaffäre bei Airbus haben französische Ermittler den Firmensitz des europäischen Flugzeugbauers bei Paris durchsucht. Dabei gehe es um den Verdacht der Bestechung ausländischer Beamter sowie um Geldwäschevorwürfe, hieß es am Dienstag vonseiten der Ermittler. Die Durchsuchung in Suresnes westlich der französischen Hauptstadt sei bereits am vergangenen Donnerstag erfolgt

Die französische Justiz ermittelt in einer Affäre, die in Frankreich als "Kasachgate" bekannt ist. Im Oktober war deshalb unter anderem der aus Deutschland stammende Airbus-Chef Tom Enders als Zeuge vernommen worden.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht ein von Frankreich und Kasachstan angekündigtes Geschäft im Umfang von zwei Mrd. Euro. Bei dem Deal aus dem Jahr 2010 ging es unter anderem um die Lieferung von Hubschraubern und Lokomotiven an Kasachstan. Die Justiz untersucht, ob an Mittelsleute Schmiergelder flossen.

Wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen rund um den Eurofighter-Deal hat auch Österreich eine Strafanzeige gegen den Flugzeugproduzenten erstattet. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt ebenfalls gegen Airbus wegen möglicher Korruption. Sie hatte Anfang Oktober erklärt, in Kürze sei eine Entscheidung zu erwarten. Das Verfahren dreht sich um mögliche Zahlungen an die Londoner Firma Vector. Sie soll laut "Spiegel" als eine Art Schwarze Kasse für Airbus fungiert haben. Airbus hatte sich im Jahr 2016 bei der britischen Antikorruptionsbehörde SFO selbst angezeigt. (APA, 28.11.2017)