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Wien – Im Schuljahr 2016/17 sprachen rund 40.000 Schüler in Österreich nicht ausreichend Deutsch, um dem Unterricht ausreichend folgen zu können. Diese Gruppe ist der Hauptadressat der von ÖVP und FPÖ diskutierten Deutschklassen. Diese Kinder gelten derzeit als außerordentliche Schüler und besuchen Sprachstartgruppen oder Sprachförderkurse an den Schulen.

Die meisten außerordentlichen Schüler sind an Volksschulen (30.500) und Neuen Mittelschulen (7.500) zu finden, weniger an den AHS (1.500), hieß es zuletzt im September in einer parlamentarischen Anfragebeantwortung von Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ).

Anteil in Wien am höchsten

Nach Bundesländern betrachtet besuchen rund 40 Prozent aller außerordentlichen Schüler in Wien in die Schule (16.500), gefolgt von Oberösterreich (7.000), Niederösterreich (5.000), der Steiermark (3.000), Salzburg (2.600), Vorarlberg (2.300), Tirol und Kärnten (je 1.800) sowie dem Burgenland (400).

Am höchsten ist der Anteil der "Außerordentlichen" an den Wiener Volksschulen mit knapp 20 Prozent (12.300 von ca. 68.000 Schülern).

Statt des Unterrichts Deutsch-Stunden

Derzeit werden außerordentliche Schüler in Sprachstartgruppen bzw. -förderkursen gefördert. In der Regel erfolgt dies, indem die Kinder und Jugendlichen statt des Unterrichts in anderen Pflichtgegenständen Deutsch-Stunden haben. In den Sprachstartgruppen wird schon jetzt vor dem Eintritt in den Regelunterricht im Ausmaß von elf Wochenstunden anstelle der Pflichtgegenstände Deutsch unterrichtet – von Deutschklassen ist das im Volksschulbereich nicht so weit entfernt, wenn man von der Gesamtstundenzahl noch die Musik-, Turn-, Zeichnen/Werken- und Religionsstunden abzieht.

Stattdessen oder darauf aufbauend gibt es außerdem "Sprachförderkurse", die ebenfalls im Ausmaß von elf Wochenstunden, aber integrativ im Unterricht von Pflichtgegenständen angeboten werden. Über die Einrichtung dieser Gruppen bzw. Kurse entscheidet die jeweilige Behörde. (APA, 28.11.2017)