DER STANDARD

Kaum sind wir Menschen fähig, Dinge zu erkennen, sind wir auch schon neugierig. Wir schauen, tasten und freuen uns unendlich, wenn wir irgendwann einmal, krabbelnd und später laufend, die Welt selbst erkunden können. Schwer verständlich, wenn die Eltern Sorge haben, weil wir uns beim Versuch, einen Baum zu besteigen, verletzen könnten. Zu Weihnachten jedenfalls werden viele von uns verzaubert, wenn Mutter und Vater heimlich tun, von einem Christkind reden, das Geschenke bringt. Unsere Neugier wird angestachelt. Schön wäre es, wenn das öfter auch Lehrer schaffen. Sie sollten freilich bei der Wahrheit bleiben, wenn sie von Physik oder Geschichte so erzählen, dass wir ihnen ganz fasziniert zuhören müssen. Wer neugierig bleibt, bringt es weiter im Leben, sagt man.

Tatsache ist: Wer neugierig ist, treibt den wissenschaftlichen Fortschritt an. Albert Einstein ist ein Beispiel. Er sagte: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig." 1915 hat er die Gravitationswellen postuliert. Hundert Jahre später wurden sie nachgewiesen.

Sie fragen, was das bringt? Sie behaupten vielleicht "Nichts!". Sie liegen, Pardon, falsch. Nur wer neugierig ist, kann versuchen, die Welt zu begreifen, Fragen zu stellen – kann gehen lernen, auf Bäume klettern, oder die Astrophysik verstehen lernen, aber auch ein Mittel gegen Krankheiten finden. Nicht weniger schafft Neugier. Frohe Weihnachten!