Caracas – Inmitten der Schuldenkrise in Venezuela hat die Polizei sechs führende Manager der Ölfirma Citgo festgenommen. Sie sollen Kredite zu für das Unternehmen ungünstigen Bedingungen aufgenommen haben, wie der kommissarische Generalstaatsanwalt Tarek William Saab am Dienstag mitteilte. Ohne Zustimmung der Regierung hätten sie zudem Citgo als Garantie angeboten.

Unter den Verdächtigen ist auch Citgo-Präsident Jose Pereira. Den Männern wird Unterschlagung, Geldwäsche und Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Citgo ist die US-Tochter des staatlichen Ölkonzerns PDVSA und damit enorm wichtig für das südamerikanische Land. Rund 95 Prozent von Venezuelas Deviseneinnahmen stammen aus dem Ölexport. Die venezolanischen Behörden ermitteln seit Monaten wegen Korruption beim maroden Ölkonzern PDVSA. Dutzende Verdächtige wurden bereits festgenommen.

Zuletzt waren Versuche von Präsident Nicolas Maduro zur Restrukturierung der Staatsschulden gescheitert. Zwei Ratingagentur stellten daraufhin einen Zahlungsausfall Venezuelas fest. Nach einem Beschluss des internationalen Derivateverbands ISDA können zudem Besitzer von Kreditausfallversicherung für Staatsanleihen und PDVSA-Schuldpapiere ihre Forderungen geltend machen. (APA, 22.11.2017)