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Auf Twitter sollen vor und nach dem Brexit-Referendum zuhauf russische Trolle und Bots massiv Stimmung für den EU-Austritt gemacht haben.

Foto: Reuters/Akmen

Erst kürzlich wurde bekannt, dass eine russische Trollarmee nach den London-Anschlägen massiv auf Twitter gegen Muslime hetzte. Ziel war es mittels Meinungsmache die Spaltung der britischen Gesellschaft voranzutreiben und so den Anschlag für eine Destabilisierung des Landes zu instrumentalisieren. Nun berichtet die New York Times, dass auch vor und nach dem Brexit-Referendum russische Trolle und Bots auf Twitter mitgemischt haben sollen.

Pro-Brexit-Meinungsmache

Mehr als 156.000 Bots und Accounts sollen auf dem Microblogging-Dienst Pro-Brexit-Meinungsmache betrieben haben. In den finalen 48 Stunden vor dem Votum waren diese besonders aktiv: Circa 45.000 Tweets wurden in dieser Zeitspanne abgesetzt, um die Wählerinnen und Wähler aktiv zu beeinflussen. Der Bericht wird vom Guardian gestützt: Das britische Medium berichtet davon, dass es mindestens 3.500 Tweets Pro-Brexit-Tweets von Accounts gab, die von Twitter einer russischen Behörde zugeordnet wurden.

Nach Referendum weitergemacht

Auch nach dem Votum wurde weiterhin Stimmung gemacht. 70 Prozent der Accounts sollen laut der New York Times nach dem Referendum ihre Zufriedenheit angesichts des Ergebnisses auf Twitter ausgedrückt haben. In den USA wurde ein ähnliches Verhalten bereits aufgedeckt. Dort wurde versucht aktiv Einfluss auf die US-Präsidentschaftswahlen mittels Twitter auszuüben. Auch nach den Wahlen blieben die Accounts aktiv, etwa um über rechtsextreme Aufmärsche zu twittern und für eine weitere gesellschaftliche Spaltung zu sorgen. (red, 17.11.2017)