COPD äußert sich auch über den typischen Raucherhusten. Die Lunge erleidet einen Strukturverlust. Statt vieler kleiner Lungenbläschen, entwickeln sich größere Blasen.

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Leipzig – COPD, die chronisch obstruktive Lungenkrankheit entwickelt sich zur dritthäufigsten Todesursache weltweit. In 90 Prozent aller Fälle in Österreich und Deutschland ist die Hauptursache dafür klar: das Inhalieren von Tabak. Zwar gehe die Zahl der Raucher in den Industrieländern leicht zurück, doch noch steige die Zahl der COPD-Fälle, sagt Hubert Wirtz, Pneumologe am am Universitätsklinikum Leipzig.

Schätzungen zufolge leiden etwa acht Prozent der Bevölkerung in Österreich und Deutschland von COPD. Bei Erkrankten verengen sich die Atemwege, Lungengewebe wird zerstört. Zudem wird vermehrt Schleim in den Bronchien produziert, Betroffene müssen stark husten und haben Auswurf. Die Lunge erleidet einen Strukturverlust. Statt vieler kleiner Lungenbläschen, entwickeln sich größere Blasen. So geht die für den Gastaustausch notwendige Oberfläche verloren.

In Bewegung bleiben

Betroffene merken es zuerst bei Belastungen wie Treppen steigen oder Rad fahren. "Unsere Lunge besitzt zwar große Reserven. Ihre Kapazität reicht von still sitzen bis zum Marathonlauf", erläutert Pneumologe Wirtz, "doch wenn durch die Krankheit überschüssige Kapazitäten verloren gehen, führt das schon bei leichten Tätigkeiten zu Luftknappheit." Das Problem: "Was an Struktur der Lunge verloren ist, ist weg. COPD ist nicht heilbar, sondern fortschreitend. Man kann nur versuchen, den Verlust zu bremsen", betont der Experte.

Weil auch die Elastizität des Organs verloren gegangen ist, verengen sich auch die Atemwege. So bleibt beim Ausatmen viel Luft im Thorax, also im Brustkorb gefangen, zu wenig neue Luft kann eingeatmet werden. Bei Belastungen verschärft sich dieser Zustand noch. Medikamente können hier zumindest helfen, die Verkrampfungen zu lösen und für eine bessere Entleerung der Lunge zu sorgen. Die Empfehlung von Wirtz: "COPD-Patienten müssen trotzdem immer in Bewegung bleiben. Wer an COPD erkrankt ist, muss körperliche Belastungen auf jeden Fall beibehalten, sonst wird es immer schlimmer." (red, 14.11.2017)