Budapest – Der mutmaßliche Drahtzieher der Paris-Anschläge, Salah Abdeslam, soll sich vor der Tat mit ungarischen Rechtsextremisten in Budapest getroffen haben. Dies schreibt das ungarische Portal "Zoom.hu" heute, Montag, unter Berufung auf anonyme regierungsnahe Quellen. Abdeslam sei zwei Monate vor den Anschlägen bei der Organisation "Ungarische Nationale Front" gewesen.

Laut dem Portal werde das Treffen von den ungarischen Behörden verschwiegen, obwohl auch ausländische Geheimdienste davon gewusst hätten. Der sozialistische Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Nationale Sicherheit, Zsolt Molnár, sprach von "außerordentlich schweren Behauptungen", die darauf hinweisen, dass ungarische rechtsextremistische Organisationen in direktem Kontakt zu Terroristen stehen könnten.

Zwei Besuche in Ungarn

Falls sich die Behauptungen als wahr erweisen, dann gehe es "um eine der größten, die nationale Sicherheit Ungarns bedrohenden Gefahren", zitierte die ungarische Nachrichtenagentur MTI Molnár. Er will die nationalen Sicherheitsdienste bei der nächsten Parlamentssitzung über die Aktivitäten und Verdingungen Abdeslams in Ungarn befragen.

Bisherigen Informationen zufolge hatte Abdeslam Ungarn zwei Mal besucht. (APA, 13.11.2017)