Familienunternehmen konnten 2016 ihren Umsatz steigern. Mehr als die Hälfte wollen den Gewinn wieder ins Unternehmen investieren.

Foto: ErlebnisSennerei Zillertal

Wien – Österreichs Familienbetriebe finden nur schwer Fachkräfte. 43 Prozent der heimischen Betriebe nennen den Mangel an qualifizierten Personal als ein großes Problem für das kommende Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt das "Family Business Barometer" von EFB (European Family Businesses) und KPMG, wobei nur 48 österreichische Firmen unter den 1.100 in 26 Ländern befragten Unternehmen waren.

Fast die Hälfte (46 Prozent) der heimischen Familienunternehmen wollen einen erleichterten Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften. Dabei wünscht sich der Großteil (85 Prozent) im Hinblick auf politische Regulierungen mehr Integration. "Qualifizierte Mitarbeiter zu finden stellt für Familienunternehmen zunehmend eine der größten Herausforderungen dar. Die Nachfrage übersteigt das Angebot und führt zu einer Kostensteigerung. Es kommt nicht überraschend, dass sich Familienunternehmen eine Verbesserung der Arbeitsgesetze wünschen" meint Peter Humer, Partner bei KPMG Österreich in einer Aussendung am Montag. 27 Prozent planen Arbeitskräfte aufzustocken.

Während sich die Unternehmen geringere Lohnnebenkosten und den Abbau von bürokratischen Hürden wünschen, sehen sie Steuern weniger problematisch. Nur 21 Prozent wünschen sich niedrigere Steuern.

Starkes Jahr für Familienunternehmen

Das European Family Business Barometer bestätigt ein starkes Jahr für Familienunternehmen. 71 Prozent der befragten österreichischen Familienunternehmen verzeichneten im vergangenen Jahr eine Umsatzsteigerung. Davon wollen mehr als die Hälfte ihren Gewinn wieder in das Unternehmen investieren.

Lediglich 8 Prozent der befragten österreichischen Unternehmen planen den Gewinn aus dem Unternehmen zu nehmen. Die übrigen planen Investitionen in strategische Initiativen, wie den Aufbau oder die Verbesserung von Infrastruktur, Produktion oder Marketing oder zusätzliche Arbeitskräfte. Damit steht Österreich nicht alleine da. Europaweit planen 47 Prozent der Familienunternehmen die Gewinne wieder ins Unternehmen zu investieren.

Dem Thema digitale Transformation stehen die Befragten sehr selbstbewusst gegenüber. 76 Prozent sehen eine hohe Kompetenz für die bevorstehende Veränderung im eigenen Haus. Immerhin sehen fast zwei Drittel (61 Prozent) das eigene Unternehmen als proaktiven Vorreiter bei der Verbesserung diverser Prozesse. Um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen, ist für 73 Prozent eine Zusammenarbeit mit flexiblen Start-ups denkbar. Allerdings besteht bei der Umsetzung Aufholbedarf. Lediglich 15 Prozent haben bereits bestehende Kooperationen. Weitere 8 Prozent planen zukünftig Verbindungen einzugehen. (APA, 13.11.2017)