Marion Mitsche wurde von den Grünen nicht auf den von ihr gewünschten Listenplatz gewählt.

Foto: Kärntner Grüne

Klagenfurt – Die ehemalige Kärntner Grünen-Landessprecherin Marion Mitsche will mit ihrer Plattform F.A.I.R. bei der Landtagswahl am 4. März 2018 antreten. Man fasse auch eine Zusammenarbeit mit der Liste Pilz ins Auge, kündigte Mitsche am Montag an. Für ein Antreten benötigt F.A.I.R. 400 Unterschriften von Wahlberechtigten oder drei von Landtagsabgeordneten.

F.A.I.R. ("Für alle interessierten Reformer") ist mit Mitsche in Hermagor sowie im Klagenfurter Gemeinderat und im Stadtsenat Althofen vertreten. Laut Mitsche arbeitet man darauf hin, auch in weiteren Gemeinden präsent zu sein: "Gute Gespräche gibt es bereits mit Leuten in Villach." Für das Antreten bei der Landtagswahl will man einerseits die 400 Unterschriften sammeln, "andererseits sind wir auch mit Landtagsabgeordneten im Gespräch, die auf uns zugekommen sind und Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert haben".

Liste Pilz als Andockstelle

In den vergangenen Wochen hatte Mitsche anklingen lassen, für eine Zusammenarbeit mit der Liste Pilz offen zu sein. Am Montag sagte sie, man habe vereinbart, Mitte November zu besprechen, wie genau diese aussehen könnte. "Da uns ja die Bundesebene in unserer Organisation fehlt, könnte die Liste Pilz so eine Andockstelle für uns sein", erklärte Mitsche. Was die aktuellen Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Peter Pilz angeht, betonte die ehemalige Grüne-Politikerin, dass die Liste nicht nur aus ihm allein bestehe, sie habe auch schon mit anderen Mitgliedern der Liste Kontakt gehabt. Für Pilz müsse bis zur Klärung der Vorwürfe die Unschuldsvermutung gelten.

Mit Pilz verbindet Mitsche auch ein ähnliches Schicksal: Bei der Listenerstellung für die Landtagswahl war sie im Sommer durchgefallen und nur auf den aussichtslosen neunten Platz gereiht worden, woraufhin sie das Handtuch warf. Nach der Landesversammlung waren Vorwürfe laut geworden, wonach neu als Parteimitglieder angeworbene Asylwerber von einzelnen Personen "angeleitet" worden seien, wie sie abzustimmen hätten – die Grünen bestritten diese Vorwürfe.

Seit Montag ist Mitsche auch kein Mitglied der Grünen mehr. Auf die Frage, ob es Versuche der Grünen gegeben habe, sie von der Kandidatur mit einer eigenen Liste abzubringen, sagte sie, dass sie sich Gespräche mit ihrer nunmehrigen Ex-Partei gewünscht hätte: "Aber es ist niemand auf mich zugekommen." (APA, 6.11.2017)