Anna Gasser wurde erstmals zur Sportlerin des Jahres gewählt.

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Marcel Hirscher wurde in Prag als Europas Sportler des Jahres ausgezeichnet. In Österreich gewann er die einschlägige Wahl bereits zum vierten Mal.

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Das Frauenfußball-Nationalteam (im Bild von links: Carina Wenninger, Jasmin Eder, Sportpsychologin Mirjam Wolf, Nicole Billa, Sarah Zadrazil, Viktoria Schnaderbeck, Manuela Zinsberger und Teamchef Dominik Thalhammer) ist das Team des Jahres.

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Wien – Am Ende ist es so gekommen wie erwartet. Und es war nicht einmal besonders knapp. Marcel Hirscher ist Österreichs Sportler des Jahres, Anna Gasser ist Sportlerin des Jahres, die ÖFB-Fußballerinnen sind Team des Jahres, Claudia Lösch ist Behindertensportlerin des Jahres, Markus Salcher ist Behindertensportler des Jahres.

Kein Grund zur Aufregung, die Aufregung war schon davor. So hatte etwa der Generalsekretär des Radsportverbands, Rudolf Massak, im STANDARD moniert, dass kein Radfahrer unter den Top fünf war. Immerhin hatte Stefan Denifl eine Etappe bei der Spanien-Rundfahrt und Lukas Pöstlberger eine beim Giro d’Italia gewonnen. Und dann fühlte sich Sports Media Austria, die die Wahl organisiert, am Donnerstag noch vor der Galanacht bemüßigt, Folgendes mitzuteilen: "Es gab viel Aufregung unter manchen Sportlern, die nicht unter den Top fünf ‚nominiert‘ waren und darüber, dass ein Darts-Spieler es sehr wohl geschafft hat. Erstens haben wir Mensur Suljovic auf die Liste gesetzt, da er als Nichtösterreicher sehr wohl für Österreich und mit österreichischer Lizenz angetreten ist." Zweitens seien die besten Fünf das Ergebnis der Wahl unter den Mitgliedern der Vereinigung.

Hirscher vor Kraft und Thiem

Der gebürtige Serbe Suljovic war von den Sportjournalisten und Sportjournalistinnen letztlich auf Platz fünf gewählt worden. Ski-Doppelweltmeister und Gesamtweltcupsieger Hirscher setzte sich mit 140 ersten Plätzen vor Skisprung-Doppelweltmeister und Gesamtweltcupsieger Stefan Kraft (94), Tennisspieler Dominic Thiem (75) und Basketballer Jakob Pöltl (elf) durch.

Hirscher gewann die Wahl bereits zum vierten Mal. Weil er am selben Abend in Prag als Europas Sportler des Jahres geehrt wurde, war der Skistar nicht bei der Gala in der Wiener Marx-Halle zugegen. Er wurde aber live zugeschaltet. "Griaß eich nach Wien", sagte er. Beide Auszeichnungen machten ihn natürlich "sehr stolz".

Gasser vor Schmidhofer und Dadic

Andreas Prommegger, heuer Snowboard-Doppelweltmeister und Parallel-Weltcupsieger kam übrigens nicht einmal unter die besten Fünf. Dafür ging der Sieg bei den Damen an eine Snowboarderin. Anna Gasser, die heuer WM-Gold im Big Air und Gold bei den X-Games im Slopestyle gewann, setzte sich mit 177 ersten Plätzen klar vor Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer (58) und Mehrkämpferin Ivona Dadic (23), die heuer Silber bei der Hallen-EM gewann, durch. "Wie ein Traum" sei der Sieg, sagte Gasser, die die erste Snowboarderin ist, die die Wahl für sich entscheiden konnte. "Das bedeutet mir sehr viel. Mit dem einen oder anderen Getränk" wollte sie danach noch auf den Titel anstoßen.

Anna Gasser, Sportlerin des Jahres, im Gespräch ("ZiB 24"-Beitrag)
ORF

Am deutlichsten fiel der Sieg des Frauenfußball-Nationalteams aus. 221-mal wurden die EM-Halbfinalistinnen auf Platz eins gewählt. "Das ist ein großer Tag für den Frauenfußball", sagte Teamchef Dominik Thalhammer. Die Beachvolleyball-Vizeweltmeister Clemens Doppler und Alexander Horst (69) belegten vor den Nachwuchsfußballern von Red Bull Salzburg (28), die heuer die Youth League für sich entschieden, Platz zwei. (rie, 2.11.2017)

Sportler des Jahres:

1. Marcel Hirscher (Ski alpin) 1.543 Punkte (140 erste Plätze)

2. Stefan Kraft (Skispringen) 1.192 (94)

3. Dominic Thiem (Tennis) 1.160 (75)

4. Jakob Pöltl (Basketball) 333 (11)

5. Mensur Suljovic (Darts) 286 (8)

6. Marko Arnautovic (Fußball) 215 (8)

7. Stefan Denifl (Radsport) 184 (4)

8. Andreas Prommegger (Snowboard) 173 (4)

9. Lucas Auer (Motorsport) 141 (6)

10. Lukas Pöstlberger (Radsport) 134 (3)

Sportlerin des Jahres:

1. Anna Gasser (Snowboard) 1.594 Punkte (177 erste Plätze)

2. Nicole Schmidhofer (Ski alpin) 914 (58)

3. Ivona Dadic (Leichtathletik) 526 (23)

4. Manuela Zinsberger (Fußball) 501 (32)

5. Magdalena Lobnig (Rudern) 447 (13)

6. Verena Aschauer (Fußball) 373 (22)

7. Alisa Buchinger (Karate) 340 (14)

8. Jasmin Ouschan (Billard) 246 (6)

9. Daniela Ulbing (Snowboard) 220 (5)

10. Teresa Stadlober (Langlauf) 212 (5)

Mannschaft des Jahres:

1. ÖFB-Nationalteam Frauen (Fußball) 1.878 Punkte (221 erste Plätze)

2. Clemens Doppler/Alexander Horst 1.179 (69) (Beachvolleyball)

3. Red Bull Salzburg U19 (Fußball) 730 (28)

4. Vienna Capitals (Eishockey) 407 (13)

5. ÖSV-Team Biathlon 391 (14)

6. ÖSV-Team Skispringen Herren 188 (4)

7. ÖHB-Nationalteam (Handball) 154 (3)

8. ÖEHV-Nationalteam (Eishockey) 137 (1)

9. ÖSV-Team Skispringen Mixed 130 (2)

10. Red Bull Salzburg (Fußball) 128 (4)

Weitere Kategoriensieger:

Aufsteiger des Jahres (Publikumswahl): Stephanie Venier (Ski alpin)

Sportler des Jahres mit Behinderung: Markus Salcher (Ski alpin)

Sportlerin des Jahres mit Behinderung: Claudia Lösch (Ski alpin)

Special-Olympics-Sportler des Jahres: Werner Stadelwieser (Schneeschuhlauf)

Sportler mit Herz: Erich Artner (Triathlon)