Das Phänomen ist viel breiter aufgestellt als hier skizziert. Die Vorstellung der Debütanten, die unlängst auf der IAA in Frankfurt zu sehen waren, vermittelt trotzdem einen repräsentativen Eindruck eines emotionsgeladenen Trends, der neben dem allgegenwärtigen der SUVs und dem in der veröffentlichten Meinung kaum weniger präsenten der Elektromobilität existiert. Ein Wort vorab zur Begrifflichkeit: Unter Supersportwagen versteht man hochkarätige Gerätschaft, die ausschließlich zu diesem Zweck konstruiert ist und meist in Coupé- und Roadsterform in Erscheinung tritt. Bei den "normalen", mitunter sogar leistbaren Sportwagen hingegen handelt es sich um auf Großserienfahrzeugen basierende Draufgänger, meist von kundiger Hand der jeweiligen Performanceabteilungen entwickelt, zur Freude der Kundschaft und zur Attraktivierung der entsprechenden Massenware.

Zum 50-Jahr- Jubiläum beglückt AMG sich selbst und ausgewählte Kundschaft mit einem Sportwagen jenseits von Gut und Böse. Über 1000 PS, über 350 km/h, limitiert auf 275 Stück – und selbstverständlich ausverkauft.
Foto: Daimler

Die Bandbreite auf der IAA reichte vom VW up! GTI mit 115 PS bis zum Formel-1-Technik-Hypersportwagen AMG Project One mit über 1000 PS. Die Aufzählung gliedert sich nach Größe und Leistung und beginnt nach besagtem Kraftzwerg up! GTI (erhältlich ab Jänner) mit Kleinwagen und Kompakten. Der freche Suzuki Swift Sport (140 PS, ab Frühjahr) ist ebenso zu nennen wie VW Polo GTI (200 PS, ab Februar), Hyundai i30 N (250 und 275 PS, ab demnächst, ab 34.990 Euro; "N" steht für die neue Hyundai-Performanceabteilung), Seat Cupra R (310 PS, ab sofort; 16.990-24.790 Euro) und Renault Mégane R.S. (280 und 300 PS, ab Jänner). Opel belebt mit dem Insignia GSi (210 Diesel-PS, 260 Benziner-PS) im Frühjahr ein sportliches Kürzel wieder, und dann kommen gleich die richtigen Kracher, die den vorher genannten die Endrohre zeigen: Audi RS4 Avant (450 PS; ab Jänner), Jaguar XE Project 8 (600 PS; auf 300 Stück limitiertes Sammlerstück) und der erstmals beallradete BMW M5 (600 PS, ab demnächst).

Sturmwarnung

Damit sind wir eh schon bei Supersport. Porsche hat eine auf den fixen Heckflügel verzichtende Understatement-Version vom 911 GT3 aufgelegt, nennt sich "mit Touring-Paket" und leistet 500 PS (ab Dezember, ab 197.640 Euro). Audi hat den R8 von Allrad auf Heckantrieb um-, besser: aufgerüstet, besagter R8 RWS bringt ab November 540 PS auf die Hinterräder und ist auf 999 Stück limitiert. Auf 600 PS kommt der Schönling Ferrari Portofino, und ein noch viel wilderer Draufgänger ist der Lamborghini Aventador S Roadster (740 PS, ab Jänner). Den toppt wiederum dramatisch der Schlusspunkt dieser Tour de Force, das Über-1000-PS-Monster AMG Project One. (Andreas Stockinger, 31.10.2017)

BMW M5, erstmals mit Allrad. Driften geht aber weiterhin.

Foto: BMW

Cockpit des AMG Project One mit Formel-1-Zitaten.

Foto: Daimler

M3-Schreck: Jaguar XE Project 8, limitiertes Sammlerstück.

Foto: Jaguar Land Rover

Audi RS4 Avant, ein sogar praktischer Sportbotschafter.

Foto: Audi

Land Rover Discovery SVX: Performance auch für SUVs.

Foto: Jaguar Land Rover

Opel Insignia GSI – Rückkehr eines legendären Sportkürzels.

Foto: Opel

Renault Mégane R.S. – kraftvoll durchstarten auf Französisch.

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Leon Cupra R, stärkster und sportlichster Seat bisher.

Foto: Seat

Hyundai i30 N, Erstling der brandneuen Sportabteilung N.

Foto: Hyundai

Suzuki Swift Sport, wendig und flink in aller Kürze.

Foto: Suzuki

BMW Concept Z4, kommt 2018 als neuer Z4 mit Stoffdach.

Foto: BMW

JCW GP Concept, Vorgeschmack auf eine Mini-Rennsemmel.

Foto: Mini

Mit knapp über 3,50 m Länge ist der VW up! GTI der kleinste hier erwähnte Neuzugang, aber mit durchaus sportlicher Attitüde.

Foto: Volkswagen

Nachfolger des California bei Ferrari ist das Klappdachcabrio Portofino – das neue Einstiegsmodell der Italokultmarke.

Foto: Ferrari

Audi schmeißt beim R8 RWS den Allrad raus und treibt nur die Hinterräder an, die Ausgabe ist auf 999 Stück limitiert.

Foto: Audi

Aventador S Roadster. Lamborghini- typisch brachial designte Flunder mit Hinterachslenkung – schon optisch kaum zu bändigen.

Foto: Lamborghini

Porsche GT3 mit Touringpaket. Bedeutet unter anderem: mit Handschaltung, ohne feststehenden Heckspoiler.

Foto: Porsche